Stefanie Burger (links) und Mitarbeiterin Julia Scheiermann überreichen eine Kundin Laugengebäck. Alle freuen sich, dass in Ringsheim wieder Backwaren angeboten werden. Foto: Köhler

Ringsheim hat wieder einen Bäcker: Nachdem Eugen Bosch sein Geschäft Ende April geschlossen hatte, hat Nachfolger Martin Burger den Betrieb am Montag aufgenommen. Viele Kunden zeigten sich froh.

Noch prangt in großen, gelben Lettern der Name „Bosch“ auf der Bäckerei in der Ringsheimer Hauptstraße. Doch rote Herzchen-Ballons machen darauf aufmerksam, dass etwas neu ist. Denn wo „Bosch“ drauf steht, ist nun „Burger“ drin – und der Duft von Brötchen steigt den Ringsheimern wieder in die Nase.

Einige Kunden stehen am Montagvormittag im Geschäft an der Theke. „Alles Gute zur Neueröffnung. Schön, dass ihr wieder da seid“, spricht eine Kundin zu einer der drei Verkäuferinnen. Die Freude, dass es in Ringsheim wieder Brezeln, Brötchen, Kuchen und Co. zu kaufen gibt, ist groß. Es wird viel gelacht und zur Neueröffnung gratuliert.

„Der Start lief wirklich gut“, sagt Stefanie Burger im Gespräch mit unserer Redaktion. Sie und ihr Mann, Bäckermeister Martin Burger, haben die Räume im April gepachtet und sich seitdem auf den Neustart vorbereitet. „Die Kunden sind begeistert, dass wieder offen ist. Alle haben sich gefreut, dass es wieder einen Bäcker gibt“, schildert Stefanie Burger ihre Erlebnisse des ersten Tags in Ringsheim.

Noch hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan. Das Sortiment an Lebensmittel ist etwas reduziert worden, erklärt Burger. Dennoch biete man immer noch Eier, Milch, Wurst, Käse und Nudeln an – und auch der Kühlschrank mit Erfrischungsgetränken wird bei den sommerlichen Temperaturen gut angenommen.

Zwei Mitarbeiterinnen wurden übernommen

Die Bäckerei Burger, die bislang sechs Filialen vor allem im Elztal betrieb, hat mit ihrer siebten Filiale den Sprung in die Ortenau gewagt. Zwei Mitarbeiterinnen hat die Bäckerei von ihrem Vorgänger übernommen, eine weitere ist für den Verkauf neu dazu gekommen. Stefanie Burger zeigt sich erleichtert, dass die Ringsheimer die neue Backstube so gut annehmen. „Sie sind begeistert. Alle sind am Schauen, was denn neu ist“, freut sie sich.

Nachdem bekannt wurde, dass Eugen Bosch sich zur Ruhe setzen möchte, war es in Ringsheim lange unklar, wie es mit der Backstube weitergeht. „Es war das wichtigste Dorfgespräch“, erklärte Bürgermeister Pascal Weber im März bei einer Pressekonferenz. Dabei machte er öffentlich, dass die Gemeinde das Anwesen und das Nachbargebäude gekauft hat, um die Nahversorgung mit Lebensmitteln selbst in die Hand zu nehmen. Ein „mutiger Schritt“, wie Weber damals sagte, der aber erfolgreich war. Mit Martin Burger und dem Eisverkäufer „Don Peppino“ alias Jürgen Maurer hat der Bürgermeister im April nach „fünf interessanten Bewerbungen“ eine Nachfolge präsentiert.

Nun ist der erste Schritt des Großprojekts vollzogen – die Burgers haben das Geschäft aufgenommen. Geplant sind nun noch Umbauarbeiten und im kommenden Jahr die Eröffnung des Eiscafés. Parallel wird auf dem Nachbargrundstück, das die Gemeinde ebenfalls gekauft hat, das leerstehende Haus abgerissen und ein Parkplatz errichtet. Auf dem bisherigen Parkplatz sollen dann Sitzmöglichkeiten entstehen. Ziel sei es auch, so Weber im März, einen Blickfang zu schaffen, der das Ortsbild der Gemeinde verschönert.