Die Männer seien deutschen Botschaftsmitarbeitern übergeben worden, hieß es aus Kreisen der Rebellen.

Kapstadt/Addis Abeba/Berlin - Zwei in Äthiopien entführte Deutsche sind nach Angaben der Rebellenorganisation Arduf nach sieben Wochen wieder in Freiheit. Die Männer seien bereits am Montag in der Region Afar deutschen Botschaftsangehörigen übergeben worden, hieß es in einer am Dienstag in Addis Abeba veröffentlichten Erklärung der Vereinigten Revolutionär-Demokratische Front von Afar (Arduf).

Die Organisation entschuldigte sich darin für die Entführung und wünschte den Deutschen „eine glückliche Heimreise“. Die vor sieben Wochen Verschleppten wurden nach Angaben der Rebellen nur deshalb nicht schon früher freigelassen, weil die äthiopischen Sicherheitskräfte die Region rigoros abgeriegelt hätten. Für die Rebellen habe es keine Möglichkeit gegeben, sich zu bewegen und die Gefangenen an einem sicheren Ort zu übergeben, behauptete die Arduf.

Bisher keine Bestätigung des Auswärtigen Amts

Im Auswärtigen Amt in Berlin gab es zunächst keine Bestätigung für die Freilassung der Deutschen. „Im Interesse einer Lösung des Falles werden keine näheren Angaben gemacht“, sagte eine Sprecherin. Der Krisenstab des Ministeriums arbeite in der Angelegenheit jedoch intensiv.

Die Deutschen waren am 18. Januar in der äthiopischen Afar-Wüstenregion nahe der Grenze zu Eritrea gefangen genommen worden. Bei dem Angriff auf die Reisegruppe waren zwei andere Deutsche, zwei Ungarn und ein Österreicher getötet worden. Nach Angaben des äthiopischen Außenministeriums hatten 30 bis 40 bewaffnete Männer die Gruppe überfallen, zu der insgesamt 27 Menschen gehört hatten. Drei Männer aus Ungarn, Belgien und Großbritannien waren bei dem Zwischenfall verletzt worden.

Die Arduf beschuldigte in ihrer Erklärung die äthiopischen Militärs, für den Tod der Touristen verantwortlich zu sein. Bei einem Zusammentreffen zwischen äthiopischen Soldaten und der Rebellengruppe, die die Touristen in ihrer Gewalt hatte, sei es zu einem heftigen Feuergefecht gekommen. „Die fünf unschuldigen europäischen Touristen wurden von äthiopischen Schüssen getötet“, hieß es in der Arduf-Erklärung weiter. Die äthiopische Regierung hatte im Januar der eritreischen Regierung vorgeworfen, für den Angriff verantwortlich zu sein. Sie habe Banditen entsandt, um diesen „offenen Terrorakt“ zu verüben.