Auf der ehemals ruhigen Polizeiwache geht es plötzlich recht turbulent zu. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Mötzinger Fleckatheater begeistert nicht nur mit Stück, sondern auch mit Situationskomik

Von Jacqueline Geisel

Mötzingen. Auf der Polizeiwache 007 herrschen Ruhe und Frieden: Kochen und Schlafen sind den zwei Oberwachtmeistern das Wichtigste. Doch sie haben die Rechnung ohne Armin Klug und Ottokar Greifer gemacht, wie das Fleckathetaer Mötzingen in seinem neuesten Stück zeigt.

Viele Verbrechen gibt es hier nicht aufzuklären, das ist auch an der Disziplin der beiden Oberwachtmeister Ernst Huber und Heinz Wimpel zu merken. Huber schläft auf der Wache, um sich vor seiner heiratswilligen Verlobten zu verstecken, Wimpel hegt mehr Leidenschaft fürs Kochen als für echte Polizeiarbeit. Als der neue Diensstellenleiter Armin Klug in die Wache kommt, traut er daher kaum seinen Augen. Er kommt nicht einmal dazu, sich seinen neuen Kollegen vorzustellen, und nutzt die Gelegenheit kurzerhand für ein paar verdeckte Ermittlungen.

Sein Vorgänger Ottokar Greifer macht die Situation nicht besser. Der senile Rentner verursacht bei seiner Flucht aus dem Seniorenheim einen Blechschaden am Auto der empfindlichen Molly Storch. Die Putzfrau der Wache stellt sich zudem als Schwarzarbeiterin heraus und die im Waffenschrank versteckten Ersparnisse von Oma Tilli verschwinden zu allem Unglück auch noch.

Drunter und drüber geht es in "Polizeiwache 007", dem schwäbischen Schwank in drei Akten. Das Mötzinger Fleckatheater hatte sich das Stück für seine Aufführungen am Freitag und Samstag vorgenommen.

Auf der Bühne standen Tobias Wagner als Ernst Huber, Sebastian Gärtner als Heinz Wimpel, Birgit Maier als Sekretärin Käte Meise und Christof Morlok als Ottokar Greifer. Dagmar Wagner gab die Putzfrau Erna, Birgit Brezing Huber’s Verlobte.

Nicole Bühler trat als nörgelige Molly Storch in Erscheinung, Michael Landenberger als Heiratsschwindler Hasso, Benjamin Gärtner als Dienststellenleiter Armin Klug.

Inge Trostawiecky spielte Oma Tilli und führte gleichzeitig Regie. Rita Hampel unterstützte die Besetzung als Souffleuse, Brigitte und Stefanie Hampel kümmerten sich um die Maske.

Die Darsteller probten bereits seit Januar für die Aufführung. Entsprechend locker und authentisch spielten sie den Schwank.

Selbst ein kleines Problem mit dem Mikrofon oder ein herunterfallendes Telefonrequisit verwandelten die Laienschauspieler gekonnt in einen spontanen Witz. Der gesamte Stab schien mit viel Spaß und Engagement bei der Sache zu sein.

So zogen die Darsteller auch das Publikum in ihren Bann.

Der Applaus und das herzhafte Gelächter wollte während der etwa zweistündigen Aufführung gar nicht mehr abbrechen. Die Gemeindehalle war an beiden Abenden mit je rund 260 Besuchern nahezu ausverkauft.