Die Grundschüler zeigten tolle Leistungen wie hier am Vertikaltuch. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Grundschüler bezaubern im "Zirkus Mötzilino" mit tollem Programm / Lehrerin geht in Ruhestand

Eine Hocketse auf dem Schulhof mit zwei Zirkusvorstellungen der vier Klassen krönte den Abschluss der diesjährigen Projektwoche an der Grundschule Mötzingen. Vor rund 500 Gästen zeigten die 135 Schüler unterhaltsame Kunststücke in der Turnhalle.

Mötzingen. Gemeinsam mit den Zirkuspädagogen Christoph Eichler und Dirk Maibauer-Scharpf von "Mixtura Unica" aus Freiburg schnupperten alle Mötzinger Grundschüler eine Woche lang Zirkusluft. Eingeteilt in zwölf klassenmäßig gemischte Gruppen, bereiteten sie sich von Montag bis Freitag auf ihren großen Auftritt vor, um gleich zwei bunte Zirkusshows zu zeigen.

Um 15 Uhr hieß es dann "Manege frei" für die jungen Talente. Die Kids präsentierten ihren Eltern, Großeltern und zahlreichen Gästen in der ausverkauften Halle eine professionell inszenierte Show mit abwechslungsreichen Programmpunkten.

Erst- bis Viertklässler in Gruppen eingeteilt

Im Vorfeld hatten sich die Erst- bis Viertklässler aus den Bereichen Akrobatik, Vertikaltuch, Zaubern, Tanz, Roller, Trapez, Clowns, Leiter, Fakire und Feuer sowie Backstage und Deko ihre Favoriten ausgesucht, danach wurden sie in die entsprechenden Gruppen mit jeweils etwa zehn Mitwirkenden eingeteilt. Eine Woche lang übten sie voller Begeisterung, während die Backstage-Truppe die Turnhalle mit bunter Dekoration in eine Manege verwandelte.

Lustige Clowns, die für Unterhaltung sorgen und in keinem Zirkus fehlen dürfen, waren ebenso vertreten wie Akrobatiknummern auf Leitern und menschliche Pyramiden, bei denen die Jüngsten ganz nach oben kletterten. Die Zuschauer spendeten viel Beifall, besonders auch nach schwierigen Kunststücken am Vertikaltuch in teils schwindelerregender Höhe.

Jonglage, Flohzirkus, aber auch Handstände sowie Überschläge und Räder waren in das bühnenwirksam präsentierte Programm eingebaut. Ein imaginärer Floh mit Namen Fridolin, der seine Kunststücke vorführte, plötzlich im Publikum untertauchte und gesucht werden musste, belustigte mit seinem doppelten Salto Mortale.

Zu jeder Zirkusnummer hatten die jungen Artisten die geeignete Musik ausgesucht. Die zu den Vorführungen passenden Kostüme sowie alle benötigten Requisiten hatten die beiden Zirkuspädagogen Eichler und Maibauer-Scharpf mitgebracht. Eichler zeigte sich voller Begeisterung über die derzeitige Resonanz auf Zirkusprojekte. Er ist inzwischen in mehreren Schulen in der Region angefragt und hat auch schon einige Projektwochen pädagogisch begleitet. Dieses Mal, aufgrund der großen Schülerzahl, gemeinsam mit seinem Kollegen Maibauer-Scharpf.

"Das Projekt", so Schulleiterin Annedore Pflomm, "hat Wirkungen im doppelten pädagogischen Sinn. Hier wird soziales Lernen mit Anstrengung, Konzentration und Durchhaltevermögen verlangt." Durch die Durchmischung der Klassen, wonach Erstklässler auch mit Viertklässlern in einer Gruppe trainierten, entstanden neue Bekanntschaften und Verbindungen unter den Schülern, die für neuen Zusammenhalt in der ganzen Schule sorgen.

"Ohne die überwältigende Unterstützung der Eltern wäre die Durchführung dieses großen Projektes gar nicht möglich gewesen" so Pflomm weiter. Moritz Blaskow, Elternbeirat, blickte auf eine rund dreimonatige Vorbereitungszeit zurück. Rund 80 Eltern waren am Zirkustag mit dabei und hatten die Organisation und Bewirtung der Hocketse im Schulhof übernommen, bei der neben dem Spendenlauf aus dem letzten Jahr, finanzielle Mittel zur Realisierung des Projektes erwirtschaftet wurden. Auch der Schulförderverein hat sich an der Durchführung der Zirkuswoche beteiligt.

Der zweite Vorsitzende des Schulfördervereins, Armin Habitzreuther, stand gemeinsam mit 70 Sängern als "Projektchor" auf der Bühne und sang für die nach 42 Jahren in den Ruhestand tretende Lehrerin Katja Weidinger die Lieder "Only You", "That what Friends are for" und "Irische Segenswünsche". Weidinger verlässt zum Schuljahresende die Grundschule.