Langjährige Mitglieder der Mötzinger Raiffeisenbank konnten bei der Generalversammlung geehrt werden. Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Mötzinger Raiffeisenbank sieht für Fusionsgespräche keinen Anlass / Gewinn von knapp 234 000 Euro

Von Uwe Priestersbach

Mötzingen. "Es war die richtige Entscheidung, dass Mötzingen selbstständig bleibt – und das gilt auch für die Mötzinger Raiffeisenbank", erklärte Marcel Hagenlocher. Gleichzeitig freute sich der Rathauschef in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender, dass sich die Bank 2013 erfolgreich entwickelt hat.

Mit Blick auf die Fusion in Nagold und Herrenberg war jetzt bei der Generalversammlung die Frage aufgekommen, wie lange die Mötzinger Genossenschaftsbank ihre Selbstständigkeit erhalten kann. Wie das Vorstandsmitglied Anita Schulz dazu ausführte, gebe es derzeit keine Ambitionen, Fusionsgespräche zu führen. Immerhin könne die Bank ein auskömmliches Ergebnis sowie eine gute Eigenkapitaldecke vorweisen – und so könne man aus heutiger Sicht nur sagen, "dass wir selbstständig bleiben wollen".

Bei dieser Gelegenheit kritisierte Anita Schulz die Bürokratie und Gesetzesflut, von der die erfolgreichen Genossenschaftsbanken bedroht seien. "Da werden alle Banken über einen Kamm geschoren - auch die, die keine Milliarden verzockt und Staatshilfen in Anspruch genommen haben", so das Vorstandsmitglied.

Wie Vorstandssprecher Werner Nüßle den Mitgliedern in der gut besuchten Gemeindehalle berichtete, ist die Bilanzsumme im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent auf 59,1 Millionen Euro gestiegen. Gewachsen sind ebenfalls die Kundeneinlagen, die sich 2013 um 6,6 Prozent auf knapp 50 Millionen Euro erhöhten. Das um 3,9 Prozent gestiegene Eigenkapital bezifferte Nüßle mit 5,6 Millionen Euro, was einer Eigenkapitalquote von 12,8 Prozent entspricht. "Das ist eine stattliche Quote und ein Ausdruck der Solidität unserer Bank", betonte der Vorstand.

Unterm Strich erzielte die Raiffeisenbank einen Gewinn von knapp 234 000 Euro. Davon werden 162 000 Euro den Rücklagen zugeführt und 71 607 Euro als Dividendenzahlung an die Mitglieder ausgeschüttet. Dies entspricht einer Dividende von 5,25 Prozent auf die Geschäftsguthaben. Da war es kein Wunder, dass die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung des Überschusses von der Versammlung abgesegnet wurden; ebenso die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Bei den Wahlen für den Aufsichtsrat bestätigten die anwesenden Mitglieder Gudrun Faßnacht und Herbert Sindlinger für weitere drei Jahre in ihren Ämtern.

Bei den Ehrungen gab es ein seltenes Jubiläum, denn Wilhelm Dengler ist bereits seit 60 Jahren Mitglieder der Raiffeisenbank. Für 50-jährige Treue zur Mötzinger Genossenschaftsbank konnten Hermann Harr, Dieter Weinmann, Siegfried Bertsch, Walter Bauer, Rosa Bräuning, Kurt Hipp, Johann Kessler und Walter Knorr im Rahmen der Generalversammlung ausgezeichnet werden. Seit 40 Jahren gehören Kemal Engin, Heinz Schneider, Antun Studir, Horst Rotter, Rolf Härdtner, Imanuel Kußmaul, Karl Hiller, Irmgard Heinze, Claus Kußmaul, Yalcin Altay, Wilfried Reinhard, Rosemarie Kuret, Elisabeth Lepple, Theodor Hörmann, Anton Grgic, Ivan Katovcic, Joanis Vais, Anneliese Müller sowie Alexandros Papandreou bereits zu den Mitgliedern der Raiffeisenbank.

Musikalisch umrahmte der Mötzinger Liederkranz die Versammlung, während der schwäbische Kabarettist Jörg Beirer mit seinem "Schwobaxang" auf der Bühne stand. Nächstes Jahr feiert die Raiffeisenbank übrigens Geburtstag – sie wird 120 Jahre alt.