Ausweisung neuer Bauplätze – ein großes Anliegen der Bevölkerung in Mönchweiler – am liebsten am Rand bereits bestehender Bebauung, wie hier am geplanten Baugebiet "Bockschlor" Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: STEG stellt Auswertung vor / 80 Prozent sehen die Entwicklung Mönchweilers positiv

Eines vorweggenommen: Die Auswertung der Haushaltsumfrage in Mönchweiler ist nicht unbedingt repräsentativ. Dennoch zeigt sie Tendenzen und Entwicklungspotentiale, die der Gemeinde helfen, ein zielorientiertes Gemeindeentwicklungskonzept auf den Weg zu bringen.

Mönchweiler. Genau das war die Vorgabe für die STEG aus Stuttgart, die mit der Aufgabe betraut ist. Der Rücklauf der 2500 Fragebögen war am 16. Januar beendet, jetzt liegen die Ergebnisse vor. Gaby Pietzschmann von der STEG Stadtentwicklung GmbH stellte sie in der Gemeinderatssitzung vor, die Ergebnisse überraschen niemanden.

333 Fragebögen in Papierform und 38 Online gingen bei der Gemeindeverwaltung ein – ein durchaus "durchschnittliches Ergebnis". Als "Leitfaden zur Gemeindeentwicklung", als "Blick über den Tellerrand Richtung Mönchweiler 2030", bezeichnet Pietzschmann die Ergebnisse aus der Befragung. Daraus soll die Gemeinde Visionen für eine Zukunftsgemeinde schöpfen. Am Samstag geht der Gemeinderat in Klausur, und steigt tiefer in die Thematik ein. Tendenziell fühlen sich Mönchweilers Einwohner in ihrer Gemeinde wohl. Dabei zeigt sich, dass "Lebensqualität" für jeden etwas anderes bedeuten kann. Ist es für die einen das familiäre Umfeld, Freunde und lebenswerte Umgebung, ist es für andere gute Anbindung, Infrastruktur, schnelles Internet und gute Versorgung. Viele verbinden mit der Gemeinde den Begriff Heimat – das wiederum zeigt die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger mit Mönchweiler. In der Gesamtheit beurteilen über 80 Prozent von ihnen die Entwicklung Mönchweilers in den vergangenen Jahren als sehr gut bis gut, rund 17 Prozent sind mit der Entwicklung unzufrieden bis sehr unzufrieden. Als größte Defizite in der Gemeinde sehen die Bewohner die Situation Verkehr, ein "mangelhafter Winterdienst", fehlende Bauplätze und fehlende Gastronomie.

Bürgermeister Fluck weiß um die prekäre Lage im Bereich der Wohnbebauung. Um dem Bevölkerungsrückgang entgegen zu steuern, muss sich hier schnellstens etwas tun. Wie das geschehen könnte, darüber sind sich die Bürgerinnen und Bürger uneins. Während die einen eine Verdichtung der Wohnbebauung wünschen, sorgen sich die anderen um die Grünflächen im Dorf – sie wollen lieber die wohnbauliche Entwicklung an den Ortsträndern. Doch nicht nur hinsichtlich der Wohnbebauung fehlen in Mönchweiler die Angebote. Auch im Gewerbegebiet ist man am Rande der Kapazität angelangt. "Viele der ortsansässigen Betriebe wollen erweitern, für neue Betriebe haben wir keine Flächen mehr", erklärt Fluck.

Besonders wichtig sind den Bewohnern der Gemeinde der Ausbau des "schnellen Internets", die ärztliche Versorgung, bezahlbarer Wohnraum für Senioren, der Lärmschutz und die Qualität und Sicherung des Bildungsstandorts. Schulnoten konnten auch noch vergeben werden: Eine glatte Zwei erreichten das Angebot der Vereine und der Bereich Natur, Landschaft und Umfeld. Private Dienstleistungen, Lebensqualität, Freizeit- und Sportangebote, Einkaufsmöglichkeiten Lebensmittel und soziale Hilfsangebote lagen nur knapp dahinter. Nicht zufrieden sind die Bürger mit den kulturellen Angeboten in der Gemeinde und dem gastronomischen Angebot.

Hohe Akzeptanz erreichen die Hilfsorganisationen vor Ort. Feuerwehr und DRK erreichen die Note 1,8. Fragt man die Mönchweiler Bürger, ob sie sich zukünftig ehrenamtlich für die Gemeinde einsetzen möchten, so antworten rund 50 Prozent mit "Ja".