Matthias Storz (vorne von links), Marcel Cattarius, Franziska Loyall und Lukas Lehmann, Dirk Lehmann (hinten von links), Thomas Gieracz und Sebastian Weisser stecken den Kopf nicht in den Sand und wollen den FC wieder voranbringen. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußballclub: Rücklagen aufgebraucht / Hohe Steuerforderung / Kein Ersatz für geschäftsführenden Vorstand und Kassierer gefunden

Von Monika Hettich-Marull

Dem 97 jährigen Verein FC Mönchweiler droht das Abgleiten in die Zahlungsunfähigkeit. Als sei das nicht schon genug der schlechten Prognosen, kommen dem Verein jetzt auch noch Teile des geschäftsführenden Vorstandes abhanden.

Mönchweiler. Mit gehörigen Bauchschmerzen waren die Verantwortlichen des FC Mönchweiler bei der Jahreshauptversammlung unterwegs. Rund 50 Mitglieder und Gäste waren zur Jahreshauptversammlung gekommen und harrten der Dinge, die da kommen sollten.

Nach der letzten Jahreshauptversammlung war der FC noch mit einer nahezu kompletten Vorstandsmannschaft aus der Veranstaltung gegangen – doch schon wenige Tage nach der erfolgreichen Versammlung erklärte der frisch gewählte Kassierer überraschend seinen Rücktritt. Marcel Cattarius, zweiter Kassierer, blieb trotz beruflicher Belastung am Ruder und sorgte für die geregelte Abwicklung der Tagesgeschäfte im FCM. Die Kassenprüfer bestätigten dem stellvertretenden Kassierer eine korrekte Arbeit.

Opfer übler Nachrede

Doch auch der Vorsitzende des Vereins, Adolf Erbert, wurde für sein großes Engagement im Verein nicht belohnt. Er wurde Opfer übler Nachrede und musste außerdem noch einen schweren privaten Schicksalsschlag ertragen. So zog auch er sich immer mehr aus der Arbeit im Vorstand zurück.

Mit einer stark geschrumpften Vorstandschaft zog man beim FC Mönchweiler in die aktuelle Jahreshauptversammlung. Und wenn es mal schlecht läuft, dann gleich richtig: Dem FC Mönchweiler steht eine hohe Steuerforderung ins Haus, der Wettergott meinte es nicht gut mit den Fußballern – die Sonnwendfeier wurde ein Opfer des schlechten Wetters. Laufende Kosten müssen bedient werden – die Rücklage des Vereins war schnell aufgebraucht. Auch eine "Ausleihe" bei der Jugendabteilung ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Doch jetzt heißt es beim FC Kopf aus dem Sand und den Blick nach vorne richten. Ein großer Maßnahmenkatalog – in der Jahreshauptversammlung vorgestellt – soll die Spitze der Verpflichtungen brechen sowie ein ganz großer Appell ging an die Mitglieder: Den Verein bei Veranstaltungen breit zu unterstützen, um so wieder Geld in die Kassen des FC Mönchweiler zu spülen. Kürzungen soll es in allen Bereichen geben.

Die Positionen des erweiterten Vorstandes konnten bei den Wahlen wieder erfreulich gut besetzt werden – der Spielausschuss wird von Thomas Gieracz und Sebastian Weisser gebildet, aktive Beisitzer sind Martin Bülow und Franziska Loyall, passive Beisitzer sind Lukas Lehmann und Dirk Lehmann. Als Kassenprüfer wurden Andreas Staiger und Lothar Bösinger wiedergewählt.

Gar nicht rosig sieht es hingegen im geschäftsführenden Vorstand aus. Der Vorsitzende Adolf Erbert und der Schriftführer Alexander Hornstein traten nicht mehr zur Wahl an – Ersatz konnte keiner gefunden werden. Auch die vakante Position des ersten Kassierers bleibt unbesetzt.

Die Geschäfte des Vereins werden vorläufig durch den stellvertretenden Vorsitzenden Matthias Storz und den zweiten Kassierer Marcel Cattarius geführt. Was nach Ablauf deren Amtszeiten in einem Jahr passiert, steht in den Sternen.

Zahlreiche Neuzugänge

Dabei läuft es beim FC Mönchweiler sportlich scheinbar wieder gut. Die Damen konnten den Bezirkspokal gewinnen, bei den Aktiven nehmen zwei Mannschaften am Spielbetrieb teil. Trainer Stefan Pröhl freut sich über zahlreiche Neuzugänge und engagierte Spieler.

Ein gutes hat die prekäre Lage des Vereins: Nach langer Zeit zeigten mehr Mitglieder des FC Mönchweiler Herz für den Verein und signalisierten, dass man gemeinsam um den Fortbestand des Traditionsvereins kämpfen will. Dieses Engagement hatten viele in den vergangenen Jahren vermissen lassen. Oft waren eine Hand voll engagierter Mitglieder für Wohl und Wehe des 311 Mitglieder zählenden Vereins zuständig.