Roozbeh Karimi stellt erstes Untersuchungsergebnis zum Thema Lärmaktionsplanung vor

Von Monika Hettich-Marull

Mönchweiler/St. Georgen. Konzentriertes Zuhören war am Dienstag in Mönchweiler gefragt. Ingenieur Roozbeh Karimi vom Büro Möhler und Partner stellte erste Untersuchungsergebnis zum Thema Lärmaktionsplanung vor.

Bürgermeister Friedrich Scheerer, sein Amtskollege Michael Rieger aus St. Georgen und rund 90 Zuhörer aus beiden Orten erhielten einen umfassenden Einblick in rechtliche Grundlagen, fehlerhafte Eingangsdaten, Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und den Umfang der Betroffenheit. Karimi attestierte den Bürgern der Gemeinde Mönchweiler ein hohes Maß an Beteiligung – von ihnen hatte das begutachtende Büro mit die meisten Rückmeldungen erhalten. Diese flossen in die Untersuchungen ein. Erschwert wurde die Arbeit der Ingenieure durch viele fehlerhafte Daten, die vom Landesamt für Umwelt geliefert wurden.

Die Anregungen aus der Bevölkerung hatten hingegen "höchste Qualität". Karimi betonte, man müsse bei der Lärmaktionsplanung "Strukturell strategische Entscheidungen treffen". "Wenn sie ihre Forderungen überziehen, werden sie nicht ernst genommen". Eine Einforderung von Tempo 30 auf der Bundesstraße lasse sich auch nachts nicht durchsetzen. Dann verliere die Bundesstraße ihre eigentliche Ausprägung. "Das genehmigt ihnen keine Behörde".

Da der Lärmaktionsplan jedoch nur als Ganzes gesehen wird, müsse man vorsichtig sein. "Es gibt nur ein Ja oder ein Nein für den ganzen Plan", erklärte Karimi. Die Wirksamkeit der Maßnahmen ist erstes Kriterium für eine Genehmigung. Eine Schallschutzwand an der B 33 und eine Ausweitung der Tempo-30-Zone in Mönchweiler auf die Hindenburgstraße bringe in Summe maximale Entlastung für viele Bürger. Dabei gelte es auch, die Ortsdurchfahrt so zu gestalten, dass die Geschwindigkeit automatisch reduziert wird.

Anwohner anderer Straßen in Mönchweiler würden sich schon freuen, wenn das bestehende Tempolimit eingehalten würde. Hier wurde immer wieder der Ruf nach regelmäßigen Geschwindigkeitskontrollen laut. Karimi riet außerdem: "Keine Sperenzchen bei der Gestaltung in der 30er-Zone. Einbau von Kopfsteinpflaster oder Schwellen bringen nichts – außer noch mehr Lärm". Eine Entlastung wäre auch über die Verschiebung des Ortschildes – weiter in den Außenbereich – zu erreichen. Dadurch entstehe, so Karimi, ein Lärmpuffer.

In St. Georgen macht vor allem die Lärmquelle B 33 große Probleme. Durch die Topografie ist eine Entlastung sehr schwierig. "Wir haben keine Hoffnung, dass alle Betroffenen entlastet werden können". Zwar will man auch dort mit einer Schallschutzwand arbeiten, durch die straßennahe Bebauung ist das jedoch nur in manchen Bereichen möglich. Auch Lärmschutzmaßnahmen an der Bahnlinie sind nur schwer umzusetzen.

Die ultimative Frage des Abends: Wie lange dauert es, bis die Maßnahmen umgesetzt werden können? Die Antwort: Das kommt auf die Behörden an. Erstes Ziel müsse es sein, so Karimi, dass die Gemeinderäte und die Gemeinden einen guten und umsetzbaren Aktionsplan beschließen.