Auf der intensiven Suche nach mehr Platz für die Gemeinschaftsschule waren Gemeinderäte, Vertreter der Verwaltung, der Schule und Eltern. Foto: Hettich-Marull

Einrichtung platzt aus allen Nähten: Bald 400 Schüler zu verkraften. Lösungen sollen erarbeitet werden.

Mönchweiler - Gemeinderatssitzung ist eigentlich die falsche Bezeichnung für die Veranstaltung in Mönchweiler am Samstag: Gemeinderäte, Verwaltung, Schulvertreter und Eltern waren nämlich ständig in Bewegung.

Es ging um die Raumplanung für die Gemeinschaftsschule (GMS), die jetzt schon aus allen Nähten platzt – und das wird sich mit den Neuanmeldungen in der Primar- und Sekundar-Stufe sicher nicht verbessern. Raum muss her – und das relativ schnell. Dass das nicht ohne eine provisorische Zwischenlösung geht, ist allen klar. Doch wie diese aussehen wird, steht noch in den Sternen.

Konrektor Lothar Reiner stellte zum Auftakt der Versammlung die aktuellen Schülerzahlen und die erfolgreiche Arbeit der GMS Mönchweiler in den Fokus. Die Schule ist seit dem Schuljahr 2011/12 von 211 auf 350 Schüler angewachsen, im Schuljahr 1017/18 werden sich die Zahlen bei rund 400 Schülern einpendeln. Mehr Schüler bedeutet auch mehr Lehrkräfte. Für die bis zur zehnten Klasse zweizügige Schule rechnen die Fachleute mit rund 40 Lehrern. Hinzu kommen noch Schulbegleiter und Schulsozialarbeit.

Schon der Blick in das Lehrerzimmer genügt, um zu erkennen – diese Anzahl an Lehrkräften kann auf Dauer hier nicht untergebracht werden. Lehrerin Lisa Lachmann: "Das Kollegium steht voll hinter dem Konzept der Gemeinschaftsschule, wir sind extrem stolz auf die Schule. Deshalb halten wir auch viel aus und arbeiten auch unter erschwerten Bedingungen so gut zusammen."

Die Rückmeldungen nach Elterngesprächen zeigen: Die Arbeit der Schule empfinden – egal in welchen Bereichen – weit mehr als 90 Prozent der Eltern als sehr gut. Der an der Schule gepflegte Satz: "Kein Abschluss ohne Anschluss" hat immer noch Gültigkeit. Für Bürgermeister Fluck ist klar: Man muss reagieren. Dabei setzt er auf eine Bedarfsermittlung mit der Schule und in Abstimmung mit dem Gemeinderat. Dabei dürfe kein Gedankengang von vornherein ausgeschlossen werden. Deshalb zog die große Gruppe auch durch die unterschiedlichsten Räumlichkeiten. Im evangelischen Kindergarten war sie ebenso auf der Suche nach praktikablen Lösungen wie in der alten Grundschule und dem Lehrerwohnhaus. Die Unterbringung einer Klasse der altersgemischten Eingangsstufe sehen sowohl Reiner als auch seine Lehrkräfte als kritisch an. "Die Aufsichtspflicht für die Grundschüler ist in dieser Konstellation nicht zu gewährleisten." Die Unterbringung von gewissen Fachräumen oder die Einbeziehung in die Ganztagsbetreuung sei für eine begrenzte Zeit eher vorstellbar.

Bei der Besichtigung der alten Grundschule und des Lehrerwohnhauses wurde schnell klar: Hier steckt Potenzial – aber zu dessen Nutzung muss viel getan werden. Von der Kernsanierung – unter Einbeziehung der Wohnungen – bis hin zu einer Kombination Sanierung und Neubau – kamen viele Optionen zur Sprache. Jeder Raum wurde kritisch unter die Lupe genommen, vermessen und irgendwo im Gedächtnis abgespeichert. Der Schule fehlen nicht nur Klassenräume und Lehrerarbeitsräume. Knapp wird der Platz auch bei Fachräumen und permanenten Räumen für wichtige und sensible Gespräche mit Schülern, Eltern und Besuchern, für die Sozialarbeit, für Teamgespräche oder ähnliches. Doch warum, richtete Fluck seine Frage an das Kollegium, werde dieser Platzmangel erst jetzt so vehement transportiert. "Wir stehen jetzt echt mit dem Rücken zur Wand." Vielleicht lag es daran, dass durch die ständigen Um-, An- und Neubauten das Provisorium schon zur Normalität geworden war, vielleicht auch daran, dass Mahnungen der Schulleitung über Jahre nicht wirklich angegangen wurden.

Die Abschlussbesprechung fand ohne große Diskussionen statt. Die Schule erhält von der Gemeinde einen aktuellen Grundriss und soll darstellen, welche Räume wie und wann genutzt werden. Mit diesen Informationen gehen Verwaltung, Gemeinderat und Schule an den Versuch einer praktikablen Lösung. Konrektor Lothar Reiner freute sich nach Abschluss der Versammlung über die Offenheit und gute Atmosphäre.