Zufriedene Gesichter: Das Meßstetter Gymnasium ist seit Dienstag offiziell eine Fair-Trade-Schule. Dafür gab es eine Urkunde. Foto: Zahner Foto: Schwarzwälder-Bote

Preisverleihung: Meßstetter Gymnasium steht für gerecht gehandelte Produkte

Meßstetten. Das Gymnasium Meßstetten ist seit Dienstag offiziell Fair-Trade-Schule – die dritte im Zollernalbkreis und 60. in Baden-Württemberg. Einen würdigen Rahmen wollte Norbert Kantimm, Schulleiter des Meßstetter Gymnasiums, für die Fair-Trade-Preisverleihung. Und das ist ihm gelungen – alle Schüler und viele Eltern waren anwesend: Eingebettet in die Projekttage überreichte Maria Gießmann von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg die Fair-Trade-Urkunde – und zwar im Namen von Fairtrade Deutschland. Kantimm bezeichnete die Übergabe als einen "wichtigen Moment für uns".

Als die Stadt Meßstetten im Jahr 2014 den Titel Fair-Trade-Stadt verliehen bekam, reifte am Gymnasium der Gedanke, ihr es gleich zu tun. Lehrer Markus Haug ergriff die Initiative und fragte 2015 das Kollegium, ob sie es sich vorstellen könne, Fair-Trade-Schule zu werden. "Alle Kollegen haben damals mit ›Ja‹ gestimmt", erzählte der Schulleiter. Die Lehrer Sophie Seng und Markus Haug sowie Referendar Matthias Angele nahmen sich der Sache an und gründeten zu Beginn des abgelaufenen Schuljahrs eine Fair-Trade-AG. Etwa 15 Schüler machten mit. Seitdem verkaufen sie gerecht gehandelte Produkte – beispielsweise recycelte Taschen, Trockenfrüchte und Orangensaft. Im Lehrerzimmer stehen Produkte wie Schokoriegel und Kaffeepads bereit. "Die Lehrer konsumieren sehr viel", verriet Kantimm. Die Produkte aus Südamerika, Afrika und Asien bezieht das Gymnasium vom Weltladen in Meßstetten. "Ich finde es toll, dass das Gymnasium Fair-Trade-Schule ist. Unsere Arbeit trägt Früchte", sagte Dietmar Reinhardt vom Weltladen.

Die Gründung eines Fair-Trade-Schulteams und der Verkauf von entsprechenden Produkten sind nur zwei von fünf Kriterien, die es für eine Fair-Trade-Schule zu erfüllen gilt. Des Weiteren müssen einige formelle Dinge geregelt und das Thema Fair-Trade im Unterricht behandelt werden. Zudem gehört eine Schulaktion zu den zu erfüllenden Merkmalen. Die Schulen sollen schauen: "Was benutzen wir?", "woher kommen die Sachen?", erläuterte Maria Gießmann bei der Preisverleihung und fügte an: "Der Titel gilt für zwei Jahre. Wir kommen wieder und schauen genau hin, ob alles eingehalten wird."