Ein Löschfahrzeug 10 (rechts) bekommt die Feuerwehr Heinstetten,, die Stützpunktwerk Meßstetten ein HLF 20. Fotos: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Meßstetten und Heinstetten bekommen Ende 2015 neue Fahrzeuge für die Einsätze der Floriansjünger

Von Karina Eyrich

Meßstetten. Wasser und Wein hat Bürgermeister Lothar Mennig im Gemeinderat bei der Entscheidung über neue Feuerwehrfahrzeuge eingeschenkt. Die gute Nachricht: Den Bedarfsplan hat die Stadt damit zügig abgearbeitet. Die schlechte: Es wird teurer.

Bei 268 100 Euro und damit um 8100 Euro über dem Haushaltsansatz liegen die Kosten für die Beschaffung eines Löschfahrzeugs 10 (LF 10) Allrad mit 286 PS und einem automatisierten Schaltgetriebe, dessen Kauf der Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung vor blau-dominierter Kulisse beschlossen hat: Die Feuerwehr war stark vertreten im Zuhörerraum und darf sich nun auf das Fahrzeug für die Abteilung Heinstetten freuen. Das LF 10 ersetzt das alte Tragkraftspritzenfahrzeug – Erstzulassung 1983 – der Heinstetter Wehr.

Auch die Stützpunktwehr in Meßstetten bekommt mobile Verstärkung, und zwar in Form eines Hilfeleistungslöschfahrzeugs HLF 20 Allrad mit 286 PS, einem vollautomatischen Wandler-Getriebe und einer Seilwinde, für das im Haushaltsplan 330 000 Euro vorgesehen waren. Dieser Ansatz wird deutlicher überschritten als im Fall des LF 10: Das HLF 20 kostet 382 000 Euro.

Dabei haben sich die Stadträte aus vier respektive sechs Angeboten jeweils für das mit Abstand preisgünstigste entschieden und zudem darauf geachtet, dass es auch wirtschaftlich ist. Was darunter zu verstehen ist, erläuterte Simon Keller, der stellvertretende Stadtkämmerer, dem Stadtrat Oliver Rentschler (Bürgerliste) im Namen des Gremiums für seine sehr zügige Abwicklung dankte – die Worte, die er für das Vorbereiten der Ausschreibung verwendete, lauteten: "über Nacht". Laut Keller gibt es ein Punktesystem, mit dessen Hilfe nicht nur der Preis, sondern auch andere wichtige Faktoren wie etwa Ersatzteil- und Versorgungssicherheit, der technische Standard und die Ausstattung bewertet werden. In beiden Fällen überzeugte die Firma Ziegler mit ihren Mercedes-Fahrzeugen am meisten und erhielt beide Male den Zuschlag. Vor der Ausschreibung und der Vorführung der Fahrzeuge hatte sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Gemeinderats, der Feuerwehwehr und der Verwaltung gebildet, die von Kreisbrandmeister Stefan Hermann fachlich beraten wurde. Sie hatte noch feinjustiert und sich etwa im Fall des LF 10 für 286 statt 250 PS entschieden. Einzig den Antrag auf einen Zuschuss des Landkreises zum Kauf des Fahrzeugs habe Hermann nicht bewilligen können, sagte Bürgermeister Lothar Mennig. Der Grund: Derzeit stehen eigene feuerwehrtechnische Maßnahmen des Landkreises an, die dieser zuerst finanzieren muss. Dasselbe gilt im Fall des HLF 20. Allerdings sollen die Anträge im Jahr 2015 nochmals eingereicht werden – in der Hoffnung, dass der Landkreis dann einen Obolus dazu gibt.

Hermann hat in beiden Fällen jedoch trotzdem einer vorzeitigen Beschaffung zugestimmt, weil sie notwendig und dringlich sei, wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Die Lieferung der Fahrzeuge wird sich freilich noch etwas hinziehen: Erst Ende 2015 werden sie ausgeliefert.

Der Bürgermeister freute sich am Ende nicht nur über das einstimmige Votum des Gemeinderats und dankte den an der Arbeitsgruppe beteiligten Feuerwehrleuten – Gesamtkommandant Matthias Schwarz, dem Heinstetter Abteilungskommandanten Jürgen Marienfeld und Roland Hager, dem Fachmann für Fahrzeuge, sondern machte auch kein Hehl aus seinem Stolz, dass die Stadt damit den Feuerwehrbedarfsplan "in der Rekordzeit von zweieinhalb Jahren" abgearbeitet hat – mit Ausnahme eines Mannschaftstransportwagens.