Stadt und Gemeinderat danken Johannes Ritter für 41 Jahre "weit überdurchschnittlichen" Einsatz

Von Karina Eyrich

Meßstetten. 41 Jahre lang stand Johannes Ritter in Diensten der Stadt Meßstetten, davon 35 Jahre lang als Hauptamtsleiter. Als solcher hat Ritter viel geleistet – vor allem im sozialen Bereich – und ist nun gebührend verabschiedet worden.

Vor allem die Sozialstation und die Kindergärten wären in Meßstetten heute nicht das, was sie sind, hätte Johannes Ritter sich nicht so stark für sie eingesetzt. Das wurde in der Rede von Bürgermeister Lothar Mennig zum Abschied des Hauptamtsleiters in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats deutlich.

Am 1. August 1974 hatte Ritter als stellvertretender Leiter der Finanzverwaltung seinen Dienst bei der Stadt Meßstetten begonnen, war im April 1980 ins Hauptamt gewechselt, das er nun 35 Jahre geleitet hat – bis zum Herbst 2001 sogar ohne Unterstützung eines Stellvertreters. Der Verantwortungsbereich sei groß und von zahlreichen Bürgerkontakten geprägt gewesen, betonte Mennig und nannte als Beispiele nicht nur knapp 500 Gemeinderatssitzungen und "unzählige Wahlen" sowie Trauungen, sondern vor allem den Ausbau und die Leitung der 1975 gegründeten Sozialstation, die seither bemerkenswert gewachsen sei. Die Fortentwicklung der Kindergärten sei Ritters "persönliches Steckenpferd" gewesen, den für ihn war es ein "wichtiges Anliegen, gute Bedingungen für die Kleinsten unserer Gesellschaft" zu schaffen.

Zahlreiche Erweiterungen und Generalsanierungen, die Einführung von Ganztagsbetreuung und Krippenplätzen habe Ritter verantwortet, innovative Lösungen gefunden und auch für die Mitarbeiterinnen stets ein offenes Ohr gehabt.

Die Erweiterung der Burg- und der Förderschule sowie den Ausbau des Progymnasiums zum Vollgymnasium mit Einrichtung einer Mensa zählte Mennig zu den wichtigsten Maßnahmen im Bildungsbereich, ehe er auf die Sozialstation zu sprechen kam, deren Leitung Ritter vor 35 Jahren übernommen hatte, als dort sieben Personen beschäftigt waren. Inzwischen seien es 50 Fachkräfte, 80 bis 90 Nachbarschaftshelferinnen und drei Fahrer für den rollenden Mittagstisch. Der Umsatz bewege sich auf die Drei-Millionen-Euro-Grenze zu, die Einrichtung schreibe schwarze Zahlen, verfüge über eine beträchtliche Rücklage und genieße hohe Akzeptanz in der Stadt.

Der "weit überdurchschnittliche Einsatz" Johannes Ritters, sein großer Fleiß und seine hohe Identifizierung mit der Stadt zeichneten ihn aus, betonte Mennig und dankte dem scheidenden Hauptamtsleiter, der mit Ablauf des Monats Mai in den Ruhestand wechselt, mit einem Reisegutschein und einem stattlichen Weinpräsent. Diesem Dank schlossen sich die Fraktionsvorsitzenden Tarzisius Eichenlaub (Freie Wähler) und Elke Beuttler (CDU) nur allzu gerne an. "Sie hatten immer ein offenes Ohr für uns und waren bei Fragen immer zur Stelle", betonte Eichenlaub, und Beuttler fügte hinzu: "Sie haben sich ritterlich geschlagen – ich brauche Sie nicht mehr zum Ritter schlagen: Sie sind es schon."

Johannes Ritter selbst blickt ebenfalls in Dankbarkeit auf seine 41 Jahre bei der Stadt zurück: "Ich darf feststellen, dass ich vor 45 Jahren den richtigen Beruf gewählt habe", betonte er mit Blick auf die Tatsache, dass er eigentlich die Poststelle seiner Eltern im Heimatort Nusplingen hätte übernehmen sollen. Nach der höheren Handelsschule hatte er sich allerdings für die Verwaltung entschieden und "meine Arbeit immer sehr gerne gemacht", wie er betonte.

In seinen Dank für die gute Zusammenarbeit schloss er alle Einrichtungen ein, für die er zuständig war, und hob hervor, dass vor allem die Kindergartenarbeit, die Jugendarbeit und die Sozialstation "nicht nur Steckenpferde, sondern eine Herzensangelegenheit" für ihn gewesen seien.

Nun freue er sich auf den dritten Lebensabschnitt, in dem sein Tagesablauf nicht mehr fremdbestimmt sei und er mehr Zeit für seine Familie habe.

Seiner Frau dankte Johannes Ritter besonders für ihre Unterstützung in all den Jahren, ehe er unter stehendem Beifall der Gemeinderäte – zum letzten Mal in offizieller Funktion – den Sitzungssaal verließ. Seine Nachfolge tritt sein bisheriger Stellvertreter Thomas Berg an. Dessen Stellvertreter wird Jonas Mauch.