Ein Scheck für krebskranke Kinder, Ritter beim Rittermahl und eine neue Rutsche: Viel war geboten beim Jubiläum des Kindergartens Fürhölzer in Meßstetten. Fotos: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Städtischer Kindergarten Fürhölzer feiert 50-jähriges Bestehen / Anforderungen an die Arbeit haben sich verändert

Von Werner Lissy

Meßstetten. Der städtische Kindergarten Fürhölzer hat mit einem tollen Fest sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. In der gut besetzten Turn- und Festhalle fand am Vormittag dazu ein würdiger Festakt statt.

Beim Festakt standen die Kinder mit einem "Ritterspiel" und eine Scheckübergabe an den Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen im Mittelpunkt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen folgte der Tag der offenen Tür im Kindergarten, wobei die Verantwortlichen ein neues Spielgerät mit Rutsche einweihten. Zum Abschluss hatten die Kinder nochmals große Freude, als sie bei einem Luftballonstart unzählige bunte Luftballons in den Himmel steigen lassen durften.

In seiner Festrede betonte Bürgermeister Lothar Mennig, dass sich in den vergangenen 50 Jahren die Kindergartenarbeit stark verändert habe. In der heutigen Zeit gebe es komplett andere Anforderungen als noch zu der Zeit, in welcher der Kindergarten gebaut worden sei: hinsichtlich Betreuung, Räume, Öffnungszeiten und Ganztagesbetreuung. Der Betrieb sei den Bedürfnissen der Eltern angepasst. Trotzdem liege der erste Erziehungsauftrag bei den Eltern. Das fuße auf einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Kindergartenpersonal.

Zusammen mit Leiterin Kerstin Lehmann betreuen die Erzieherinnen Nadine Dold, Claudia Bilger, Stefanie Graß und Beate Kästle sowie die Vertreterin Edda Barbarino-Schmid insgesamt 45 Kinder in zwei Gruppen.

Mennig überreichte Lehmann einen Gutschein für ein gemeinsames Frühstück mit den Erzieherinnen und den Kindern.

Bundestagsabgeordneter Thomas Bareiß, der seine Kindergartenzeit im damaligen evangelischen Kindergarten im Gemeindehaus verbracht hat, erinnerte in launigen Worten an jene Zeit, als er zu Weihnachten beim Krippenspiel immer den Josef darstellen durfte. Er dankte den Erzieherinnen für die sehr erfolgreiche Arbeit, die sie tagtäglich leisteten.

Die Kindergarten-Leiterin zeichnete in einer kurzen Zeitreise die Geschichte des Kindergartens Fürhölzer auf. In dem halben Jahrhundert sei viel passiert, es seien viele Meilensteine gelegt worden. Im zur Einweihung des Kindergartens Fürhölzer erschienenen Zeitungsartikel habe der Satz gestanden: "Kein Aufwand darf für unsere Kinder zu hoch sein", der sofort zum Leitspruch geworden sei und der auch strikt eingehalten werde. Der Kindergarten bekam eine neue Beleuchtung, Lerngeräte und jetzt einen Turm mit Rutsche. 2005 ging der Kindergarten in städtischen Besitz über. Stolz sind die Erzieherinnen über die Zertifizierung "Haus der kleinen Forscher".

Bei verschiedenen Anlässen hatte der Förderverein des Kindergartens Fürhölzer gesammelt und überreichte nun dem Vorsitzenden des Fördervereins Kinderkrebshilfe Tübingen, Anton Hofmann, der sich sehr über diese Spende freute, einen Scheck in Höhe von 1333 Euro.

Dann kam der große Auftritt für die Kinder, die auf der in einen Rittersaal verwandelte Bühne zum Besuch beim Königspaar mit einem Rittermahl eingeladen hatten. Die Besucher staunten nicht schlecht über das tolle Bühnenbild und folgten gespannt den Darbietungen der Kinder. Diese zogen, nachdem alle Besucher zum Aufstehen aufgefordert worden waren, bedächtigen Schrittes durch die Halle auf die Bühne. In abgewandelten Texten zur Melodie des Liedes "Ja so war’ns die alten Rittersleut" kamen König und Königin und nach und nach alle "Bediensteten" auf die Bühne, um das "Rittermahl" einzunehmen. Unter großem Beifall marschierten danach "Gesinde" und Königspaar wieder aus.

Im Kindergarten ging es am Nachmittag beim Tag der offenen Tür mit Spiel und Spaß für die Kinder, Kaffee und Kuchen sowie der Hauptattraktion, der Einweihung des Turmes mit Rutsche, und dem abschließenden Luftballonstart, in fröhlichem Beisammensein noch weiter.