Axel Leukhardt ist unterwegs als Streetworker. Foto: Schwarzwälder-Bote

Organisatoren des Begegnungszentrums in der Lea Meßstetten suchen Helfer / Streetworker und Fußballspiel

Meßstetten. Weitere Ehrenamtliche werden für das Begegnungszentrum der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Meßstetten (Lea) gesucht. Um in den Sommermonaten abends die Öffnungszeiten des Begegnungszentrums zu verlängern, braucht es Helfer für das Café und das Internet-Café.

Geplant ist, das Café abends bis 21 Uhr offen zu halten; gesucht werden also Männer und Frauen, die Zeit und Lust haben, von Montag bis Mittwoch zwischen 17 und 21 Uhr im Café mitzuhelfen. Ihre Tätigkeit besteht darin, Kaffee, Tee und Eistee zuzubereiten und an die Flüchtlinge zu verkaufen. Des Weiteren werden Helfer benötigt, die im Internet-Café assistieren, und andere, welche eingehende Sach- und Kleiderspenden sortieren. Derzeit wird dienstags und donnerstags von 14 bis 16.30 Uhr sowie montags und mittwochs von 9 bis 11.45 Uhr sortiert. Interessierte melden sich direkt im Begegnungszentrum unter der Telefonnummer 07431/9 61 47 49 oder unter der E-Mail-Adresse info-lea@drk-zollernalb.de.

Seit der Eröffnung der Lea und dem Eintreffen der ersten Flüchtlinge in der Landeserstaufnahmestelle in Meßstetten am 28. Oktober ist ein halbes Jahr vergangen. Was seither geschah, lässt sich an der Entwicklung der Belegungszahlen und den verschiedenen Staatsangehörigkeiten der Bewohner ablesen. Künftig werden – zusätzlich zu den bisherigen Herkunftsländern – noch Flüchtlinge aus sechs weiteren Länder betreut: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Gambia, Nigeria, Türkei und Kosovo. Die Aufnahmekapazität bleibt aber weiterhin auf 1000 Personen beschränkt: Die Erweiterung des Kreises der Herkunftsländer war erforderlich, um nach der Aufnahme des Betriebs in der Lea Ellwangen eine weitere Auslastung der Lea Meßstetten zu gewährleisten.

Mittlerweile hat der Sozialpädagoge Axel Leukhardt seine Arbeit als Streetworker in Meßstetten aufgenommen. Leukhardt ist beim DRK angestellt und wird künftig häufig im Stadtgebiet anzutreffen sein. Die Aufgaben des 50-jährigen Balingers sind breit gefächert. Er ist zum einen Ansprechpartner für die Bevölkerung; zum anderen ist die Arbeit mit den Flüchtlingen ein wichtiger Bestandteil seiner Aufgaben. Er hat ein Büro in der Ebinger Straße 17 bezogen und bietet dort regelmäßige Bürgersprechstunden an – die erste hat gestern stattgefunden. Der nächste Rundgang durch die Lea wird am Mittwoch, 13. Mai, angeboten und beginnt um 14 Uhr. Interessierte Meßstetter Bürger können sich per E-Mail – lea.messstetten@rpt.bwl.de – oder unter der Telefonnummer 07431/9 36 30 anmelden.

Auf Einladung der TSG Balingen haben 50 Flüchtlinge, darunter ein zwei Monate altes Baby, das Oberligaspiel zwischen den Balinger Fußballern und den Gästen aus Pforzheim live mitverfolgt. Die Initiative dazu war von Ralph Conzelmann, dem stellvertretenden Leiter der TSG-Fußballabteilung, und Alfred Sauter, DRK-Ehrenamtskoordinator in der Begegnungsstätte, ausgegangen. Mit zwei Spruchbändern ausgerüstet, unterstützten die Asylsuchenden die gastgebende Mannschaft mit lauten Anfeuerungsrufen in ihren jeweiligen Landessprachen und bejubelten den Heimsieg gebührend. Die Leiterin der Betreiberfirma European Home Care, Birgit Karwath, und Lea-Leiter Frank Maier, ließen sich diese Aktion auch nicht entgehen und nahmen ebenfalls auf der Tribüne des Au-Stadions Platz.

Die Flüchtlinge, die zum größten Teil aus den Ländern Afghanistan, Syrien und Irak stammen, erhielten neben freiem Eintritt noch ein Getränk und einen kleinen Imbiss. Als besondere Überraschung übergaben die Spieler der TSG Balingen nach dem Schlusspfiff mehrere Trikots an die Flüchtlinge. Viele Spieler kamen erst sehr spät unter die Dusche, da noch unzählige Fotos mit den fußballbegeisterten Flüchtlinge geschossen wurden.