Goldene Hochzeit: Giovanna und Domenico Murgia sind seit 50 Jahren verheiratet
Von Peter Franke
Meßstetten. Giovanna hat alle Liebesbriefe aufbewahrt und holt sie manchmal heraus – schön sind sie, handgeschrieben; E-Mail und WhatsApp gab es noch nicht vor 50 Jahren. Giovanna und Domenico Murgia aus Meßstetten feiern heute Goldene Hochzeit.
Kennengelernt haben sie sich bei der Faschingsfete in der Ebinger Festhalle – Giovanna war zum ersten Mal aus, mit ihrer Familie, versteht sich, sie war damals auch noch ziemlich jung. Dort sah sie Domenico und er sie – und dann tanzten sie den ganzen Abend miteinander. Vier Wochen später sahen sie sich in Ebingen zufällig wieder – und danach ließ Domenico nicht mehr locker. Er umwarb sie; er sprach bei ihrem Vater vor – und fand Verständnis. Die Familien der beiden wurden sich einig; ihre Verlobung feierten Domenico und Giovanna 1964 in Macomer auf Sardinien – und Hochzeit zwei Jahre später in Reutlingen, wohin die Eltern in der Zwischenzeit gezogen waren. In den ersten Ehejahren verdiente Domenico Murgia den Lebensunterhalt für sich und seine Familie als Maurer – später ging er in die Textilindustrie, in der sein Frau schon früher untergekommen war. Eine Zeit lang lebten die beiden in Großengstingen; danach verbrachten sie eine Dekade in Macomer, wo die Kinder Giustino – Tino – , Giusepina – Pina – und Daniela zur Welt kamen. Dann wieder Deutschland – in Meßstetten wurden die Eheleute Murgia am Ende heimisch. Ohne die Freunde in der sardischen Heimat je zu vergessen: Man besucht sich, wenn irgend möglich, mindestens einmal im Jahr.
Längst sind die Murgias im Ruhestand – die Küchen- und Hausarbeit teilen sie sich redlich; gesundheitlich könnte es ihnen besser gehen, aber Jammern gilt nicht, das Leben muss weiter gehen. Die Kinder sind längst alle glücklich verheiratet, es geht ihnen gut, und die nächste Generation gibt es auch schon – Gianluca heißt der Enkel. Ihre Goldene Hochzeit werden die beiden in St. Elisabeth in Tailfingen feiern, wo sie in Gegenwart ihrer Kindern und Freunde das Ehegelöbnis erneuern – und einige Tage später dann noch einmal in Balingen: mit der ganzen Familie.
