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Schauriger Nachtumzug in Heinstette mit vielen hundert Narren. In der Halle geht es mit Programm weiter.

Meßstetten-Heinstetten - Hexen, Teufel, sagenhafte Gestalten und "Baise Weiber": Ein illustres Völkchen hat beim Nachtumzug der Heinstetter Boscha-Hexa sein Unwesen getrieben.

Ein schaurig-schönes Spektakel zu nächtlicher Stunde – etliche hundert Narren, allen voran die Gastgeber, zogen in einem bunten Lindwurm an der Hilb vorbei und verwandelten den Ort in einen echten Fasnetsflecken.Aus der gesamten Region waren die Gäste angereist. Knackig kalt war’s – ein Umstand, der sicher so manchen Fasnetsfreund von einem Besuch des Umzugs absehen ließ.

Doch bekanntlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung: Die zahlreichen – dick eingemummelten – Umzugsgäste, welche die Strecke säumten, hatten ihren Spaß und kamen auf ihre Kosten. Trotz der Dunkelheit bauten besonders waghalsige Narren hohe Pyramiden und trieben ihre Späße mit den Besuchern. Junge Damen wurden kurzerhand "ausgeliehen", und von den kleinen Jungen fehlte ab und an eine Mütze oder ein Handschuh.

Ganz ohne Konfetti-Ladungen ging es nicht. Da sind zum Beispiel die Schwenninger Wasserschöpfer immer eine gute Adresse.Ein Nachtumzug, darin waren sich die Zaungäste am Straßenrand einig, ist etwas ganz anderes als einer der traditionellen Umzüge sonntagmittags: mystisch und magisch, spannend und geheimnisvoll. Bonbons und Schokolade gab’s trotzdem zuhauf, vor allem für die jungen Besucher, welche die leckeren Gaben mit dicken Handschuhen aus dem Schnee klaubten.

Entstehung der Narrengruppen erklärt

Moderator Gerhard Grammel, der Boscha-Hexa-Chef, hatte sein Vergnügen an dem lautstarken Treiben in den Heinstetter Straßen und verriet den Besuchern interessante Details zur Entstehung der einzelnen Narrengruppen. Zahlreiche Zünfte waren gekommen, die Haiberger Bättlblätz und die Ostdorfer Kaunta-Hexa, dazu etliche Musikgruppen und Guggenmusiken.Nach dem Umzug feierten die Besucher in der Heinstetter Festhalle bei einem bunten Fasnetsprogramm aus Show- und Hexentanz sowie Guggenmusik fröhlich weiter.

Gruselig-schön und etwas mystisch: Etliche hundert Narren zogen beim Nachtumzug der Boscha-Hexa durch Heinstetten. Dabei fanden sich Eisbären im Publikum. Junge Damen wurden kurzerhand "ausgeliehen". Die Zuschauer bestaunten gern die waghalsige Pyramide dieser zotteligen Gesellen.