Beschwingt und fröhlich war das Weihnachtskonzert von Musikverein und Gesangverein Meßstetten. Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Konzert in Meßstetten stimmt auf Weihnachten ein / Abschied von Dirigent Samy Hatvani

Ein beschwingtes wie fröhliches und gleichermaßen besinnliches Weihnachtskonzert haben der Musikverein und der Gesangverein Meßstetten präsentiert. Darin enthalten waren eine Premiere, ein Abschied und eine Überraschung.

Meßstetten. Voller Vorfreude auf das Christfest begrüßte die Musikapelle des Meßstetter Musikvereins schwungvoll mit "Swing into Christmas" das Publikum in der Festhalle. Moderiert von Gernot Wilken entführte der Männerchor des Gesangverein Meßstetten unter der Leitung von Rolf Griese in den frostigen und schneereichen Winter Kanadas, wonach es schnell wieder in die warme, weihnachtlich duftende Stube ging: Die Meßstetter Stubenmusik wünschte sich mit "A Weihnachten wie’s früher war" die Zeit zurück, als sich die Menschen noch von Angesicht zu Angesicht und nicht über das Smartphone unterhielten. "He, wia goht’s", lautete die Frage der Jugendmusikkapelle bei ihrem fröhlich gespielten Stück "Oye Como Va".

Sehr gefühlvoll sang und spielte die Gruppe "d’Urige" das unter die Haut und in die Seele gehende Lied "Sterne der Heiligen Nacht", dem die Besucher mit inniger Erfüllung lauschten. Einen Hochgenuss präsentierten sie dem Publikum mit dem "Hirtenlied". Dabei entlockte die Klarinettensolistin Theresa Eppler ihrem Instrument lupenreine Töne, spielte samtweiche Übergänge und schmiegte sich in die Instrumentalbegleitung ein. Dafür bekamen sie und die anderen Instrumentalisten viel Beifall.

Die fast atemlose Aufmerksamkeit galt ebenso dem Männerchor, der "Süßer die Glocken nie klingen" sauber vortrug. Mit viel Temperament und schnellem Tempo ging es bei der Jugendkapelle in der Verfolgung von Zorro zur Sache. Dabei waren insbesondere die Holzblasinstrumente gefordert, die sich lupenrein mit dem hohen Blech ergänzten.

Auf Tasmanien kommt Santa Claus mit dem Surfbrett

Auf die Insel Tasmanien, wo Santa Claus mit dem Surfbrett die Geschenke bringen soll, führte die weite Reise mit dem Konzertmarsch, bevor man sich in Spanien "Feliz Navidad", also "Frohe Weihnachten", wünschte. Dem herrlichen Gesang von Hans und Inge Dannecker, begleitet von Andreas Bott am Kontrabass, schenkten die Zuhörer dem Kraft, Hoffnung und Trost spendenden Lied "Ein neuer Tag" der Meßstetter Stubenmusik berührt Gehör.

Seine Premiere feierte der vor zwei Jahren gegründete gemischte Chor "Ohrwurm", wie der Vorsitzende Thomas Endres informierte. Mit den beiden harmonisch vorgetragenen Liedern "Angels" und "Küss mich, halt mich, lieb mich" zog der Chor die Konzertbesucher in seinen Bann und erhielt zusammen mit Dirigentin Karin Sonnenfroh und dem Pianisten Albert Wochner reichlich Beifall.

Während des Konzerts gab es einen etwas wehmütigen Moment: Dirigent Samy Hatvani verabschiedete sich von der Jugendkapelle. Seinen Taktstock gibt er nach vierjähriger erfolgreicher Leitung an den Dirigenten der aktiven Musikkapelle, Andreas Bott, weiter. Auch Moderator Samuel Fetzer verabschiedete sich von ihm.

Da zog der scheidende Dirigent, der eine Schlagzeugausbildung vor sich hat, das Taschentuch aus seiner Hosentasche. Aber nicht um sich die Abschiedstränen aus den Augen zu wischen, sondern um sich zusammen mit den Jungmusikanten, die ebenso das Taschentuch gezückt hatten, zu dem stark verschnupften a-cappella-Sprechgesang "Kawf Dooda Code" die Nase zu putzen – bei diesem Stück hatten nämlich alle viel zu niesen und unterstrichen dies mit lautem "Hatschiii, hatschiii".

Völlig überrascht worden ist die langjährige im Vorstand und in der aktiven Kapelle engagierte Stefanie Wochner. Während des Stadtfests im Sommer hatte Bürgermeister Frank Schroft ihr die Landesehrennadel in Silber verliehen. Das hatte die Verantwortlichen vom Musikverein unvorbereitet getroffen und sie nutzten nun die Gelegenheit, um Wochner mit weiteren Präsenten zu ehren und ihr zu dieser hohen Auszeichnung zu gratulieren.

Die Meßstetter Stubenmusik stimmte melancholisch mit dem Lied "Zum Beten geh i in die Berge" auf die Weihnachtszeit ein, das die Musikkapelle feierlich untermalte. Das Publikum forderte mit rhythmischem Beifall eine Zugabe: Alle Mitwirkenden sangen gemeinsam mit den Besuchern "O du fröhliche" und beendeten damit das wundervolle und besinnlich stimmende Weihnachtskonzert.

Jochen Weier, der Vorstandssprecher des Musikvereins, dankte allen Beteiligten, verabschiedete sich von den Besuchern und wies schon mal auf den Saisonauftakt hin, der am 8. April 2017 stattfindet.