Marbach - Hilfe durch die Kulturstiftung der Länder und die Robert-Bosch-Stiftung sicherten den Schatz für Marbach: 500 Archivkästen mit 22000 Bänden der Archivbibliothek aus den Jahren 1831 bis 1995 lassen tief in die Geschichte der Deutschen Verlagsanstalt und damit in die Geschichte des Verlagsstandorts Stuttgart blicken.

Ziemlich nüchtern sieht es aus in den Katakomben des Literaturarchivs irgendwo unterhalb der Marbacher Schillerhöhe: Umzugskarton stapelt sich auf Umzugskarton in einem betongrauen Raum. Um zu wissen, was sich darin befindet, muss man sich schon die Mühe machen, Karton für Karton zu öffnen. Doch der erste Blick hinein ergibt auch nicht wesentlich Erhellendes: Da türmt sich Aktenordner auf Aktenordner.

Wir befinden uns in einer Zeit, als das Schreiben per E-Mail noch Fiktion war. Um schriftlich zu kommunizieren, waren außer der Schreibmaschine drei Sorten von Papier notwendig: Das Blatt mit dem Anschreiben, ein Kohlepapier und ein dünnes Durchschlagpapier. Gerade Letztere finden sich hier reichlich. Die Adressaten sind teilweise prominent: Paul Celan befindet sich darunter, Sarah Kirsch oder Nelly Sachs, aber auch etwa Theodor Heuss oder Marcel Reich-Ranicki.

Der hohe Sachbuchanteil sorgte für das etwas andere Profil