Alexander Reil, Clubchef der Neckar Riesen Ludwigsburg (links, mit HeadCoach John Patrick), will die Chance wahrnehmen, über eine Wildcard die Liga doch zu halten. Foto: Pressefoto Baumann

Die Ludwigsburger Basketballer wollen nach Informationen der Stuttgrter Nachrichten die Chance wahrnehmen, über eine Wildcard die Liga doch zu halten.

Ludwigsburg - „Mehr Transparenz“ hatte Alexander Reil nach dem sportlichen Abstieg der Neckar Riesen Ludwigsburg aus der Basketball-Bundesliga (BBL) am vergangenen Samstag angekündigt. Doch zur Infoveranstaltung für Vereinsmitglieder am Freitag verwehrte der Clubchef der Presse dann den Zutritt. Dabei hatte Reil und der Vereinsbeirat viel zu verkünden.

So wollen die Barockstädter nach Informationen der Stuttgrter Nachrichten die Chance wahrnehmen, über eine Wildcard die Liga doch zu halten. „Ich bin ein Befürworter des sportlichen Auf- und Abstiegs“, sagte Reil vor den Mitgliedern, „aber wenn es keine zwei Aufsteiger gibt, die die Voraussetzungen für die Bundesliga erfüllen, ist es besser, wenn ein Standort mit gesunden Strukturen der Liga erhalten bleibt.“ Reil deutete damit auf die Düsseldorf Baskets. Dem Zweitliga-Aufsteiger verwehrte der Ligaausschuss der BBL in zweiter Instanz die Lizenz.

Keine Rückkehr in die Rundsporthalle

Allerdings: Die Wildcard kostet 250.000 Euro. Bei einem Jahresetat der Neckar Riesen von rund 2,5 Millionen Euro viel Geld. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Gebühr unseren Etat nicht zu sehr belastet, und wir wettbewerbsfähig sind“, stellte Reil fest. Bis jedoch klar ist, ob die BBL ein Wildcard-Verfahren eröffnet, planen die Neckar Riesen vorerst zweigleisig. „Es ist kein Verfahren, auf das wir uns verlassen können“, betonte Reil. Deshalb hatte der Club im März die Lizenz für die Pro-Liga A beantragt. Geht es aber nach dem Gros der 100 anwesenden Mitglieder sollen sich die Neckar Riesen um die Wildcard bemühen. Dafür sprach sich auch Ludwigsburgs Bürgermeister Konrad Seigfried aus: „Ludwigsburg ist ein idealer Bundesliga-Standort.“

Einer Rückkehr in die Rundsporthalle erteilte Reil derweil eine Absage: „Wir werden auch in Liga zwei in der MHP-Arena spielen. Das sind wir unseren Partner und Sponsoren schuldig.“ Alles andere liegt dagegen nicht mehr in der Hand der Neckar Riesen.