Sie hatten im vergangenen Jahr Überdurchschnittliches geleistet: Die Teilnehmer der Initiative "Jugendehrenamt wird anerkannt" von Bürgermeister Christoph Enderle (rechts) und Jugendreferentin Sonja Müller (links) ausgezeichnet. Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendehrenamt: Gemeinde ehrt zehn Teilnehmer der Initiative / Zusammen fast 1900 Arbeitsstunden

Ein Novum in Loßburg, auf das der Bürgermeister sichtlich stolz war: Zum ersten Mal ehrte die Gemeinde verdiente Jugendliche der Initiative "Jugendehrenamt wird anerkannt".

Von Tina Eberhardt

Loßburg. Mit der Aktion soll vor allem die Vereinsjugendarbeit gestärkt werden. Auf satte 1898 Stunden ehrenamtliche Arbeit hatten es die zehn Jugendlichen gebracht, die von Bürgermeister Christoph Enderle und Jugendreferentin Sonja Müller bei der jüngsten Gemeinderatssitzung geehrt wurden. Enderle hatte diesen Rahmen bewusst für die Ehrung der Jugendlichen gewählt. Sie sollte nicht Nebenpunkt im Programm irgendeines Fests sein, sondern eine eigene öffentliche Plattform in der Kommunalpolitik erhalten, erklärte Enderle. "Damit auch die Gemeinderäte sehen, was Ihr leistet."

Geleistet wurde so einiges. Der Projektzeitlauf der Initiative umfasst jeweils ein Jahr, innerhalb dessen die Jugendlichen ihren Einsatz in einem Logbuch festhalten. Trainingszeiten, Übungseinheiten oder Probenbesuche im Rahmen des regulären Vereinsbetriebs zählen nicht zu den anerkennungswürdigen Leistungen. Diese müssen über das reguläre Maß hinausgehen – und zwar spürbar.

Ein zusätzlicher Einsatz von 50 Stunden pro Jahr ist Voraussetzung, um an der Initiative teilnehmen zu können. Deren Regeln in Loßburg waren vergangenes Jahr in einer Arbeitssitzung mit Vereinsvorständen, Feuerwehren und Kirchengemeinden festgelegt worden. Neben ideellen Aspekten wie Anerkennung der Leistungen Jugendlicher soll mit der Maßnahme auch die Jugendarbeit der Vereine gestärkt werden.

Je nach Einsatz reicht die Honorierung von einer Dankesurkunde für 50 bis 99 Stunden ehrenamtliche Arbeit bis zur Diamant-Auszeichnung für 500 Stunden.

Der große Diamant-Wurf wurde in Loßburg nicht geschafft, doch die Bilanz der Jugendlichen liest sich beeindruckend: Sabrina Eilber brachte es auf die Spitzenleistung von 436,50 Einsatzstunden und erhielt dafür nicht nur eine Platin-Urkunde, sondern als besondere Anerkennung auch einen kleinen Tablet-Computer aus dem Budget des Bürgermeisters. Enderle richtete Motivationsworte an Jugendliche und Zuhörer gleichermaßen.

Sein Wunsch ist es nicht zuletzt, die bereits aktiven jungen Bürger bei der Stange zu halten – und über ihr Beispiel weitere zu Engagement zu ermutigen. Denn das Ehrenamt habe in Loßburg eine lange Tradition, betonte Enderle: "Wir als Gemeinde sind stolz auf Euch."

Die Gemeinde sparte denn auch nicht bei der Würdigung der Leistungen. Jeder der ausgezeichneten Jugendlichen erhielt einen Gutschein für das Schwimmbad und – in Staffelung der Leistungen – noch einen Zuschuss fürs Taschengeld. Die ehrenamtlichen Einsatzfelder der Jugendlichen sind vielseitig: Vereine, Kirchen, Schule, aber auch kulturelle und soziale Bereiche.

Jugendreferentin Sonja Müller schloss sich den Lobesworten von Bürgermeister Enderle an und dankte der Gemeinde für die Wahl des Ehrungsorts und -kontexts: "Es ist toll, dass es hier im Gemeinderat passieren darf." Den Vereinen und Institutionen, von denen an dem Abend viele Vertreter ins Rathaus gekommen waren, dankte Müller für die Unterstützung.

Weitergehen soll die Initiative in jedem Fall. Während der Gemeinderat sich im Sitzungssaal dem nächsten Tagesordnungspunkt zuwandte, gab es beim Jugendreferat Pizza und Getränke zur Feier, bei der auch gleich die Gelegenheit zu Optimierungsvorschlägen im Folgejahr gegeben werden sollte. Einen guten Auftakt hat die Initiative in Loßburg aber offensichtlich hinter sich.

Neben Sabrina Eilber wurden folgende Jugendlichen geehrt: Max Lippert (319,5 Stunden, Gold-Urkunde), Marlen Schmid (224 Stunden, Silber-Urkunde), Christoph Laubengeiger (224 Stunden, Silber-Urkunde) und Tatjana Wurm (211,75 Stunden, Silber-Urkunde).

Bronze- und Dankesurkunden gingen an Laura Moses, Klara-Marie Groß, Monja Beilharz, Jessica Mutschler und Rebecca Silzle.