Kirchenchorvorstand Joachim Kraus (links) und Pfarrer Hans-Peter Zakes (rechts) dankten dem aus Gesundheitsgründen ausgeschiedenen ehemaligen Chorvorstand Werner Brück (Mitte) für seinen 40-jährigen unermüdlichen Einsatz für den Loßburger Kirchenchor. Der Chor und Solist Werner Wilms sangen, unterstützt von Streichern, das Lieblingslied des Geehrten, den Bach-Choral "Wachet auf, ruft uns die Stimme." Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Mit dem Kirchenchor klangvoll nach Bethlehem

Von Gabriele Adrian

Wie traditionell am dritten Advent präsentierte der Loßburger Kirchenchor unter der Leitung von Uta Schumacher mit Solisten und Orchester sein Weihnachtskonzert in der voll besetzten evangelischen Versöhnungskirche.

Loßburg. "Ein Konzert, das zur Ruhe bringt, zur Mitte bringt und Freude macht", kündigte Pfarrer Hans-Peter Zakes an. Die zentrale Frage des Abends lautete: "Wo ist der neugeborene König? Wir haben seinen Stern gesehen." So machten sich Chor, Orchester und Solisten in der Versöhnungskirche auf die musikalische Suche nach dem Kind und auf den Weg nach Bethlehem.

Feierlich, freudig und gut aufeinander abgestimmt begannen die Sänger mit dem Chorsatz von Johann Sebastian Bach "Nun komm der Heiden Heiland", gefolgt von "O komm du Morgenstern", a cappella gesungen vom Frauenchor. Der schöne und bekannte Bach-Choral "Wachet auf, ruft uns die Stimme" schloss sich an. Hier war wieder der ganze Chor zu hören, wie auch die Streicher.

Solist Werner Wilms machte mit strahlender, kräftiger Tenorstimme den Anfang. Dirigentin Uta Schumacher brauchte keine großen Gesten, um die Musiker sicher und gekonnt zu führen und hatte stets ein Lächeln der Freude auf den Lippen.

Streichquartett rundet Gesang ab

Begeistert folgte das Publikum dem Wink der Dirigentin und intonierte voll Hingabe gemeinsam mit dem Ensemble das angelsächsische Weihnachtslied "Hark! The Herald Angels Sing" mit seinen drei Strophen. Es folgte ein Beitrag von Chor und Solist, am Klavier begleitete Stefanie Bießecker, die auch das Orgelpositiv bediente. Werner Wilms offenbarte sanglich kräftig und ausdrucksstark, aber ebenso auch mit zarter, andächtiger Stimme "Drei Könige wandern" von Peter Cornelius, worauf der Chor fragte: "Wo ist der neugeborene König?".

Den Gesang rundete das Streichquartett mit Ana-Maria Dalan, Sorin und Elica Dumitru sowie Jonathan Nestler mit einem stimmungsvollen Menuetto von Mozart ab, bevor der Frauenchor wieder im weihnachtlichen Geschehen "Ich verkünde euch große Freude" erklingen ließ. Musiker und Gemeinde sangen dann "Hört der Engel helle Lieder" singen.

Streicher und Continuo präsentierten quasi als Zwischeneinlage bei dem Weihnachtskonzert eine festliche "Pastorale" von Pietro Locelli. Anschließend erklang ein moderner Chorsatz von Peter Trautwein, "Weil Gott in tiefster Nacht erschienen".

Die jungen Altflötistinnen Awa Schnidrig und und Hanna Stroppel spielten sechs Duette aus dem Larghetto alla Siciliana von Johann Quantz, mit fröhlichen Trillern geschmückt.

Frucht intensiver Probenarbeit

Es folgte, von allen Akteuren gemeinsam dargeboten, die eindrucksvolle und bewegende Weihnachtskantate "Allein Gott in der Höh’" von Georg Philipp Telemann. Der Chor sang den feierlichen Choral, und Solist Werner Wilms hatte rezitativisch und mit zwei wunderschönen, schwierigen, mit langen Koloraturen gespickten Arien seinen letzten Auftritt an dem Abend. Auch Streicher, Cembalo und die Soloflötistin Awa Schnidrig waren einbezogen, bevor alle gemeinsam andächtig und voller Begeisterung "Herbei o ihr Gläubigen" anstimmten. Starker, anerkennender und begeisterter Applaus belohnte Sänger und Instrumentalisten für die lange Probenarbeit und die perfekte Vorbereitung des Konzerts.