Pfarrer Martin Frank (Vierter von links) freute sich mit Bürgermeister Christoph Enderle (Siebter von links) und dem Kirchengemeinderat über die gelungene Innenrenovierung der Schömberger Kirche. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Renovierung: Ehrenamtliche Helfer leisten 800 Arbeitsstunden / Nun ans Wassernetz angeschlossen

Nach 139 Tagen der Innenrenovierung wurde die evangelische Kirche in Schömberg bei einem würdevollen Gottesdienst und einem Festakt feierlich wiedereröffnet.

Loßburg-Schömberg. Unter Glockengeläut und zu den Klängen des Präludiums in C von Felix Mendelssohn Bartholdy zogen der Kirchengemeinderat und die Mesnerin mit den Vasa sacra (heilige Geräte) in die Kirche ein.

Pfarrer Martin Frank gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass das Gotteshaus nun wieder mit Bibel, Altarkerzen, Abendmahls- und Taufgeschirr versehen ist. Er freute sich, dass der Abschluss der Renovierung im 500. Jahr der Reformation gefeiert werden kann. Anerkennung zollte Frank den 15 Handwerksbetrieben, die am Bau mitgearbeitet hatten, sowie den Schömbergern und weiteren Helfern dafür, dass sie viele Strapazen auf sich genommen hätten. Beispielsweise musste viel Staub aus der Kirche gebracht werden. Zudem lösten Helfer die verrosteten Schrauben der Bänke. Drei Kilometer neue Elektrokabel wurden in der Kirche gelegt.

In seiner Predigt ging Pfarrer Frank auf die Vergänglichkeit des Lebens ein. "Das Gras verdorrt und die Blume verwelkt, aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit" (1. Petrus 1,24 f.) gab er den Gottesdienstbesuchern mit auf den Weg. Nach den Fürbitten und dem Vaterunser stimmte der Kirchenchor "Dein, o Herr, ist die Kraft" von Max Reger an.

Der Kirchenchor unter Leitung von Renate Pusich-Kesselhuth eröffnete mit "Geh aus, mein Herz" den Festakt. Bürgermeister Christoph Enderle überbrachte Grüße von Ortsvorsteher Kurt Winter, der verhindert war. "Der Umbau ist Ihnen gelungen", betonte Enderle. In kurzer Zeit sei der Sandsteinboden abgetragen worden. Die Kirchenbänke und der Holzboden wurden erneuert. Der Abstand zwischen den Bänken ist nun acht Zentimeter größer als vorher. Enderle bescheinigte Pfarrer Frank, dass er ein guter und sachverständiger Bauherr gewesen sei – gemeinsam mit den Kirchengemeinderäten.

Enderle schlägt Name vor

Schade fand es Enderle, dass nach dem Wiederaufbau der Kirche im Jahr 1832 der Name der abgebrannten Kirche "Zur lieben Frau" nicht weitergeführt wurde. Als neuen Namen für das evangelische Gotteshaus kann sich Enderle "Martinskirche" vorstellen. Wichtig war es ihm, dass die Kirche nun ans öffentliche Wassernetz angeschlossen ist. Damit seien auch die Zeiten des Wassertragens und der Toilettengänge über die Straße vorbei. Die Gemeinde habe für den Wasseranschluss und die Erstellung der Toilette gesorgt.

Als Vorsitzender der Kirchspielteilstiftung Ödenwald-Büchenberg und Stiftung Schömberg war Enderle klar, dass nicht alle Kosten der Innenrenovierung aus dem Vermögensstock der Kirche gedeckt werden können. Es sei gute Tradition bei Stiftungen, sich am Unterhalt und dem Bau einer Kirche zu beteiligen. Enderle überreichte eine Vereinbarung, nach der die Gemeinde für das Wasser der Toilette keine Gebühren verlange.

Im Namen der evangelischen Kirchengemeinde las Kirchengemeinderätin Silvia Hofer deren Grußworte vor. Darin lobte Dekan Werner Trick die gelungene Renovierung und dankte alle Helfern und Mitwirkenden.

Den Bericht des Architekturbüros Gall und Gärtner aus Pfalzgrafenweiler trug Adolf Armbruster, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats, vor. Demnach kostete das Projekt rund 250 000 Euro. Durch die fleißigen Helfer habe man die Baukosten im Griff halten können. Kirchenpflegerin Diana Armbruster ging nochmals auf die Kosten des Projekts ein. Die Schömberger Kirchengemeinde trage von den 250 000 Euro 150 000 Euro. Weitere fünf Prozent übernimmt der evangelische Kirchenbezirk Freudenstadt, 35 Prozent steuert die evangelische Landeskirche bei.

Kirchengemeinderätin Helga Walter sprach allen Helfern, der Dorfgemeinschaft Schömberg und der Feuerwehr ihren Dank aus. Sie haben bei der Renovierung ehrenamtlich rund 800 Arbeitsstunden geleistet. Bei einem Stehempfang mit Häppchen und Getränken wurde der Abschluss des Vorhabens weiter gebührend gefeiert.