Rat billigt Bauvorhaben auf landwirtschaftlichem Anwesen in 24-Höfe

Von Tina Eberhardt

Loßburg-24-Höfe. Mit einer Schaudestillerie soll ein altes landwirtschaftliches Anwesen in 24-Höfe neue Verwendung erhalten. Vor Eintritt in die Sommerpause ebnete der Loßburger Gemeinderat den formalen Weg dafür.

Denn das Vorhaben soll zeitnah umgesetzt werden. Auf der alten Hofanlage am äußeren Vogelsberg 7 möchte die in Betzweiler-Wälde ansässige Black Forest Distillers GmbH eine Schaudestillerie errichten. Die bisherigen Gebäude des alten landwirtschaftlichen Anwesens in 24- Höfe können jedoch nicht für eine Schaudestillerie genutzt werden, wie Hauptamtsleiter Claus Sieß informierte. Unter anderem sind die alten Stallungen durch Salpeter-Verunreinigungen belastet.

Alleine mit einer Nutzungsänderung für den alten Hof ist es daher nicht getan, mit Ausnahme des alten denkmalgeschützten Speichers müssen die Gebäude abgerissen und neu gebaut werden. Außerdem müssen die Voraussetzungen für den späteren Liefer- und Besucherverkehr geschaffen werden, wozu auch Parkplätze und Verkehrswege gehören. Das Landratsamt Freudenstadt hatte hierfür im Vorfeld die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans empfohlen. Dieser kann konkret auf die späteren Nutzungsabsichten abgestimmt werden und bietet durch seine Verbindlichkeit zudem Planungssicherheit für Gemeinde sowie Investor. Denn dieser trägt die Kosten des Planverfahrens.

Der Gemeinde hingegen ist es ein Anliegen, die städtebaulichen Charakteristika am Vogelsberg zu erhalten. Dessen Bild ist von einzelnen Hofanlagen sowie viel Natur geprägt. Die alte Hof-Anlage wird stilgetreu nachgebaut, inklusive Walmdach und Schindelschirmen, wie Bauamtsleiter Erich Günter erklärte. Nur das eigentliche Destillerie-Gebäude, das am Standort des alten Schuppens entstehen wird, soll eine modernere Optik mit einem doppelten Pultdach erhalten. Fabrikähnliche Produktionsstrukturen wird es am äußeren Vogelsberg nicht geben, geplant ist die Beschäftigung von maximal sechs bis sieben Mitarbeitern.

Manfred Hauser (FWV) blickte zunächst noch etwas nachdenklich auf das Vorhaben. Wittendorfs Ortsvorsteher Gottlob Huß hingegen war von der Idee angetan: "Es ist toll, dass alte landwirtschaftliche Gehöfte anderer Nutzung zugeführt werden." Ein Fazit, gegen das Kurt Eppler (FWV) nichts einzuwenden hatte, solange die Verkehrssituation entsprechend angepasst wird: "Eine Anbindung muss gegeben sein." Hier konnte Erich Günter gleich Entwarnung geben. Die Wegeöffnung und die öffentliche Zufahrt seien bereits geklärt, versicherte er.

Einstimmig segnete der Gemeinderat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Gebiet am äußeren Vogelsberg ab, ebenso die Nutzungsänderung der bestehenden Hofanlage. Zur Umsetzung des Bauvorhabens war außerdem noch eine punktuelle Änderung des geltenden Flächennutzungsplans erforderlich. Auch dieser wurde einstimmig stattgegeben.