Mehreinnahmen von 1,5 Millionen Euro in diesem Jahr / Nachtragshaushaltsplan verabschiedet

Von Petra Haubold

Loßburg. Einstimmig hat der Loßburger Gemeinderat den Nachtragshaushalt 2014 beschlossen. Der Etat wird vor allem von einem satten Plus bei der Gewerbesteuer geprägt.

Kämmerer Günter Muth freute sich bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats: "Ein Haushalt wie das derzeitige Herbstwetter: strahlend und sehr freundlich." Ein gutes Jahr für die Gemeindekasse sorgte für zufriedene Gesichter bei den Räten.

Positiv entwickelt haben sich vor allem die Einnahmen aus der Gewerbesteuer: Mit nahezu sieben Millionen Euro liegen sie um gut eineinhalb Millionen Euro höher als zunächst angenommen. Bürgermeister Christoph Enderle und Kämmerer Günter Muth stellten dem Gemeinderat die Eckdaten des Nachtragshaushalts vor.

Als das Gremium den Etat 2014 im Frühjahr verabschiedete, lag das Gesamtvolumen des Haushalts bei rund 20,7 Millionen Euro. Inzwischen ist es auf mehr als 21,4 Millionen Euro angewachsen. Verantwortlich dafür waren, wie Muth erklärte, vor allem die Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer.

Auf der anderen Seite hat die Gemeinde auch mehr ausgegeben als geplant. Zum Beispiel wird der Kinderhausneubau einiges mehr kosten als zunächst vorgesehen, sagte Muth. Doch man sei bestrebt, letztlich nicht allzu hohe Mehrkosten zu haben.

Auch die Ausgaben für den Breitbandausbau müssten im Rahmen bleiben, "damit es uns den Haushalt nicht doch noch verhagelt", meinte Bürgermeister Christoph Enderle. Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer (plus 73 810 Euro) sowie Mehreinnahmen in Höhe von 14 319 Euro bei den Sachkosten und bei den Erddeponiegebühren (plus 42 000 Euro) haben dazu geführt, dass die vorgesehene Rücklagenentnahme um 350 000 Euro reduziert werden kann.

Der Bestand der Rücklage wird zum Jahresende etwa 1,56 Millionen Euro betragen. Der Schuldenstand der Gemeinde reduziert sich von 3,2 Millionen Euro auf rund 2,9 Millionen Euro.

Vom Land erhielt die Gemeinde eine Zuweisung von 105 000 Euro für die Sanierung der früheren Landesstraße 108 in 24-Höfe. Diesen Zuschuss, der zweckgebunden der Unterhaltung der Gemeindeverbindungsstraßen dienen soll, habe man dem Besuch der Regierungspräsidentin im Sommer zu verdanken, freute sich Enderle rückblickend. Mehrausgaben im Verwaltungshaushalt entstanden unter anderem für das Quartierskonzept bei der Energieversorgung und aufgrund des Tarifabschlusses für die Bediensteten der Verwaltung am Jahresanfang. Dafür muss die Gemeinde Loßburg rund 40 000 Euro mehr als geplant investieren.

Restfinanzierung begonnener Vorhaben hat nun Priorität

Große Ausgabenposten im Vermögenshaushalt sind – neben dem Kinderhaus – der Breitbandausbau und die Restfinanzierung für das Bauhofgebäude. Wegen des zügigen Baufortschritts werden beim Bauhof zur ersten Rate mit 475 000 Euro noch in diesem Jahr 140 000 Euro mehr anfallen als ursprünglich erwartet. "Eigentlich war die Restfinanzierung für das nächste Jahr vorgesehen", sagte der Kämmerer.

Zu Buche schlugen auch die Erwerbskosten für die alte Apotheke in der Alpirsbacher Straße, die kürzlich bei einer Zwangsversteigerung für 123 000 Euro gekauft wurde.

Laut Günter Muth wird die Verwaltung die stringente Haushaltspolitik fortführen, um langfristig das Defizit weiter zu verringern. Bürgermeister Enderle betonte: "Wir wollen so viel wie möglich in die Rücklage schieben, aber dabei bei der Infrastruktur weiterhin attraktiv bleiben."

Das Motto laute, für nächstes Jahr vorsichtig zu planen, denn Priorität habe die Restfinanzierung der begonnenen Maßnahmen, bestätigte Günter Muth. Von den Gemeinderäten gab es am Ende viel Lob für den überraschend guten Nachtragshaushalt.