Die Boliden beim Start des Preises von Büchenberg. Dieses Mal traten 20 Fahrer an, einer sogar aus dem Ruhrgebiet. Fotos: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Rasentraktorrennen: Gut 1000 Besucher feuern Fahrer an / Alkoholisierter Helfer baut Unfall

Viel Staub, Positionskämpfe, laute Motoren und rund 1000 Besucher: Beim zehnten großen Preis von Büchenberg lag am Ende Marco Johne vom Team Johne Bau mit 110 gefahrenen Runden vorne.

Loßburg-Büchenberg. Auf Platz zwei landete das Team Schmid (Green Hornet) mit Matthias und Thomas Schmid mit 109 Runden. Platz drei belegte Sven Maier vom Team Mühama ebenfalls mit 109 Runden. Nadine Lengert belegte nach ihrer Babypause im Vorjahr mit 105 Runden den fünften Platz.

Lange Zeit sah es nach einem sicheren Sieg für das Team Schmid (Black Pearl) mit Marc Schmid und Robin Schillinger als Fahrer aus. Jedoch machte ihnen sieben Minuten vor dem Ende eine gerissene Kette einen Strich durch die Rechnung.

Motorschaden stoppt viermaligen Sieger

Ebenfalls einen schwarzen Tag hatte Lars Hampe, der viermalige Sieger, der im ersten Rennen in einen Unfall verwickelt war, dadurch wertvolle Zeit verlor und am Ende mit Motorschaden seinen Traktor abstellen musste.

Obwohl die Strecke vor dem Rennen mehrmals gewässert wurde, entwickelte sich das Rennen wieder zur Staubschlacht. Doch immer wieder wehte der Wind die kurvenreichen Strecke frei und die Zuschauer verfolgten die Positionskämpfe der 20 Piloten.

In den Rennpausen wurde in den Boxengassen teils hektisch geschraubt und gewerkelt, wenn Schäden an den bis auf 30 PS getunten Renntraktoren repariert werden mussten. Doch schon vor der Qualifikation gab der TÜV seinen Segen, dass die Renner den Sicherheitsbestimmungen entsprechen und die Notabschaltung funktioniert.

Schon die Qualifikation stieß auf großes Interesse. Die Organisatoren hatten sich eine kleine Tortur ausgedacht. Zuerst mussten die Fahrer ein alkoholfreies Bier schnellstens trinken und dann zehnmal einen Posten umrunden. Danach setzen sie den Helm auf und absolvierten zwei Runden.

Geleitet wurde der große Preis vom Büchenberg bereits zum achten Mal von Andreas Lorch aus Karlsruhe, der auch den Start frei gab. Mit lautstarkem Sound schossen die Fahrer auf der ersten Geraden los und drifteten durch die ersten Kurven.

Für einige Fahrer war das Rennen schneller als geplant zu Ende. Ein Fahrer, der im vorigen Jahr von einem Motorschaden ausgebremst worden war, wurde diesmal von einem Achsbruch gestoppt, als er eigentlich auf einer guten Position lag.

Die Zuschauer feuerten die Fahrer von den Tribünen aus lauthals an. Für internationale Atmosphäre sorgte ein Team aus der Schweiz das im Renngeschehen gut mitmischte. Auch neue Fahrer traten wieder an. So gingen drei Boliden aus Calw an den Start. Selbst das Ruhrgebiet war mit einem Fahrer aus Moers vertreten.

"Die Hauptvorbereitungen laufen so 14 Tage vor dem Rennen", sagte Nadine Lengert. Aber manche schraubten bereits schon früher. Und jedes Team sei darauf bedacht, die Kunst des Tunings für sich zu behalten. 46 Mitglieder haben die Rasentraktorfreunde Loßburg.

Nach Ende des Rennens kam es jedoch noch zu einem schweren Unfall. Am Abend lieh sich laut Polizei ein 25-jähriger Helfer einen der Renntraktoren aus und fuhr damit auf einer frei zugänglichen Wiese herum. In einer Rechtskurve hob der frisierte Schlepper vorne ab.

Besucher erleidet Knochenbrüche

Der 25-Jährige übersteuerte und verlor die Kontrolle über den Traktor. Er erfasste einen jungen Besucher und schleifte ihn mehrere Meter mit. Der 24-Jährige blieb verletzt liegen. Der Fahrer suchte das Weite, wurde jedoch schnell ermittelt und musste zur Blutentnahme, weil er alkoholisiert war. Der schwer verletzte Besucher wurde mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus nach Freudenstadt gebracht. Den Renntraktor nahm die Polizei für weitere Untersuchungen in Beschlag.