Schwärmen im Loßburger Kinzighaus von Ewigkeit mit Worten aus dem "König der Löwen": Moni Lehner, Sabine Kienzler und Gaby Knoblauch (von links). Foto: Steffens Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesangstrio "The Certain Something" bietet im Kinzighaus stimmungsvolle Balladen

Von Georg Steffens Loßburg. Beinahe andächtig emotional war die Stimmung im Loßburger Kinzighaus, als das Gesangstrio "The Certain Something" – übersetzt "Das gewisse Etwas" – eine Mischung aus Musical, Popgeschichte und Filmmusik, aber auch Selbstgeschriebenes zum Besten gab.Mit Tiefgang und besinnlicher Lebensfreude bezauberten Moni Lehner, Gaby Knoblauch und Sabine Kienzler ihre knapp 150 Zuhörer: "Die Leute sollen kommen, entspannen und runterkommen – uns ist es wichtig, alles zu tun, damit viel Gefühl rüberkommt." Oft erhalte das Trio Dankesmails mit Lebensschicksalen, häufig auch von Trauernden, erzählen die drei Frauen. Deshalb unterstützen sie auch die Palliativstation im neuen Schwarzwald-Baar-Klinikum in Schwenningen mit einer Benefiz-CD. Zwischendurch stellte Julia Hennig, von Hause aus Übersetzerin, Liedtexte und Hintergrundgeschichten vor. "Zwei lesebegeisterte Jungs daheim, die mich coachen" waren das Rüstzeug der nachdenklichen, hintergründig-humorvollen Sprecherin. Ob es um Depression und Zeitmangel ging, um Engel und ein Gebet um den Glauben, der rettet, oder um die anrührende Geschichte der ersten Einwanderin, die 1892 über Alice Island im Alter von 15 Jahren von Irland in die USA gelangte – die oft mit zarten Pianotönen untermalten Wortbeiträge ließen die Stimmung der Musikstücke packend greifbar werden. Stimmungsvolle Hintergrundbilder versetzten die Zuhörer zum Beispiel bei "Gabriella’s Song" aus dem Spielfilm "Wie im Himmel" in die Melancholie Skandinaviens – oder auch mal an einen Fluss mit Männchen machenden Waschbären, die mit ihrem Kontrast zum nächsten Lied einen Moment lang sogar der Erzählerin die Fassung raubten. Ob mehrstimmig im Trio oder mit verteilten Rollen, etwa als zwei Hexen aus dem Musical "Wicked", die es "frei und schwerelos" machte, nicht mehr immer das tun zu müssen, was die anderen von ihnen erwarten – die drei Damen strahlten mit ihrer Musik durchgängig Harmonie und Hoffnung aus, auch wenn Pianistin Lehner erkältungshalber mit ihrer Stimme zu kämpfen hatte.

Ein besonderer Abend war das Konzert auch für Sabine Kienzler, die ihre Premiere als Nachfolgerin von Bettina Kuhn hatte, die sich aus beruflichen Gründen zurückziehen musste. Mit ihrer mal weichen, mal strahlenden Sopranstimme vermochte die 27-jährige Gymnasiallehrerin zu begeistern. Ihre einfühlsame Gestik und Mimik verriet Musicalerfahrung und ließ sie authentisch in ihren Liedern leben. So souverän, als hätte sie schon hunderte von Konzerten mit dem Damentrio bestritten, griff Kienzler auch mal zum Akkordeon und meisterte bescheiden lächelnd "ein wunderbares Zusammenspiel mit den anderen".