Kreisbrandmeister Frank Jahraus (Zweiter von links) und der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Franz Wittich (rechts) überreichten den Feuerwehrangehörigen Martin Völkle (Zweiter von rechts) und Ephraim Röll (Dritter von rechts) das silberne Ehrenzeichen des Landes für 25 Jahre ehrenamtliche Mitgliedschaft. Dazu gratulierten Bürgermeister Christoph Enderle (Dritter von links) und Gesamtkommandant Jochen Link (links) Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Loßburger Gesamtfeuerwehr jedoch gut aufgestellt / 184 Aktive absolvieren 66 Einsätze

Von Petra Haubold

Loßburg. Für ihr stetig wachsendes Aufgabengebiet ist die Loßburger Gesamtfeuerwehr gut gerüstet. Größere Personalsorgen hat sie nicht, wie bei der Hauptversammlung im Kinzighaus vermerkt wurde.

Die Alarmsicherheit am Tag ist in Loßburg gewährleistet, und auch die Jugendfeuerwehr ist gut aufgestellt. Kommandant Jochen Link sprach von einem arbeitsreichen Jahr 2014. Die 184 Aktiven der Gesamtwehr hatten insgesamt 66 Einsätze. Bei 14 Brand-, zehn Umwelteinsätzen, 15 technischen Hilfeleistungen und 27 unterschiedlichen Hilfestellungen hätten die Loßburger Abteilungswehren ihre Einsatzfähigkeit unter Beweis gestellt. Außerdem hätten die Abteilungen noch viele weitere Aktivitäten vorgenommen, sagte Link vor zahlreichen Mitgliedern, sowie Vertretern des Feuerwehrkreisverbands und der Gemeinde.

Außergewöhnlich sei der Brand-Einsatz bei einer Familie in Sterneck gewesen. Denn dort habe die Wasserversorgung, die aus dem Sternecker Stausee erfolgte, die Wehrleute vor eine große Herausforderung gestellt. Einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Link bei den technischen Hilfeleistungen. Gewitter und Starkregen waren die Ursache dafür. Zwar stelle man eine leichte Stagnation bei den Neuzugängen fest, doch sei man derzeit in der glücklichen Lage, keine größeren Personalsorgen zu haben, freute sich der Kommandant.

Wichtigster Baustein der Zukunftssicherung sei die gut aufgestellte Jugendfeuerwehr mit derzeit 26 Nachwuchsfeuerwehrleuten. Jedoch solle man sich nicht scheuen, auch Quereinsteiger für die Feuerwehr zu motivieren. Erfreulich sei die erfolgreiche Teilnahme bei der Abnahme der Leistungsabzeichen in Horb-Talheim. Gleich fünf Loßburger Gruppen hätten daran teilgenommen.

Viele Ausbildungsstunden hätten die Wehrleute auch im Gefahrgutzug geleistet. "52 Mitglieder haben darüber hinaus einen Lehrgang besucht. Das entspricht einer Ausbildungsquote von mehr als 28 Prozent", teilte Link sichtlich stolz mit. Bürgermeister Christoph Enderle versicherte, dass sich die Verwaltung ihrer Verantwortung gegenüber der Feuerwehr bewusst sei und das ehrenamtliche Engagement der Einsatzkräfte durchaus zu schätzen wisse. Mit den insgesamt 242 Mitgliedern sei die gemeindliche Feuerwehr wie ein "mittelständisches Unternehmen, das von Ehrenamtlichen geleitet und das ganze Jahr über einsatzfähig und funktionstüchtig gehalten werden muss".

"Wir werden nicht müde, Ersatzbeschaffungen zu beantragen", sagte der Bürgermeister mit Blick auf das Ersatzfahrzeug für den in die Jahre gekommenen Mannschaftstransportwagen, der bald ausgetauscht werden soll. Enderle betonte, dass sich das Aufgabengebiet der Feuerwehr neben der Brandbekämpfung durch zunehmende Unwettereinsätze immer mehr erweitere. "Ich weiß, was wir an unserer Feuerwehr haben", dankte er den Wehrmitgliedern für ihre oftmals heiklen Einsätze. Der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Franz Wittich ging auf die bevorstehende Kreisjugend- und Dienstversammlung ein und informierte darüber, dass dabei jeweils ein neues Führungsgremium gewählt werde. Kreisbrandmeister Frank Jahraus wünschte sich mit Blick auf den Austritt Kurt Wößners eine Alterswehr in allen Abteilungen: "Es ist schade, dass die Mitglieder nach so vielen Jahren einfach austreten." Seiner Meinung nach ende der Dienst erst mit dem Tod, so der Kreisbrandmeister. Auch die neue Feuerwehruniform konnte bei der Hauptversammlung besichtigt werden. Die einheitliche Bekleidung der Feuerwehrleute solle bis 2020 in ganz Baden Württemberg eingeführt werden, informierte Jahraus.

Für dieses Jahr sei im Landkreis als Pilotprojekt eine Katastrophenvollschutzübung in Kooperation mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe geplant. Solche Übungen sollen alle sechs Jahre stattfinden.

Für die Abteilung Loßburg berichtete Willi Frank-Beilharz von 36 Übungen, und auf zwei Einsätze seiner Abteilung blickte Joachim Krauth aus 24-Höfe zurück. Timo Wössner aus Betzweiler-Wälde resümierte den Einsatz bei einem Suizid, und über zwei erfolgreiche Gruppen bei der Prüfung für das Leistungsabzeichen in Gold berichtete Markus Widmeier aus Sterneck. Bei den 14 Aktiven aus Lombach mit Abteilungskommandant Markus Günther lag der Schwerpunkt auf einem Löschangriff mit Atemschutz. Vier Einsätze leistete die Abteilung Wittendorf, und von einem "übervollen Terminkalender" sprach Uli Armbruster aus Schömberg.

Kurt Wößner nach 35 Jahren aus dem Dienst verabschiedet

Marco Papenberg freute sich über eine Übungsbeteiligung von mehr als 82 Prozent bei den Jugendlichen, und für die Alterswehr vermeldete Helmut Lohmüller drei Neuzugänge.

Das Brandschutzehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Martin Völkle aus Loßburg und Ephraim Röll aus Lombach. Kurt Wößner wurde nach 35 Jahren aus dem Feuerwehrdienst verabschiedet, ebenso wie Ernst Beilharz, der 30 Jahre Dienst bei der Feuerwehr geleistet hatte.