Freundlich ist das Tannenwibli, die zweite Fasnetfigur im Narrenverein Friedenweiler. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Friedenweiler Narren feiern groß / Rund 2900 Hästräger beim Sonntagsumzug am 19. Februar

Allen Grund zum Feiern haben die Narren aus Friedenweiler, die vor 50 Jahren ihren Narrenverein gegründet haben. Das Jubiläum wird vom 17. bis 19. Februar mit einem großen Narrentreffen gefeiert.

Friedenweiler. Einer der Höhepunkte ist der Umzug am Sonntag, zu dem etwa 2900 Hästräger erwartet werden.

1974 wurde mit den Wurzelbrüdern die erste Fastnachtsfigur geschaffen, die 1992 mit dem weiblichen Pendant – dem Tannenwibli – ergänzt wurde.

Narrentreffen: Mit einem Freundschaftstreffen der Schwarzwälder-Narrenvereinigung – hier ist der Verein Vollmitglied – einem Brauchtumsabend, einem Kinderumzug, Nachtumzug und Jubiläumsumzug, wird der runde Geburtstag der Friedenweiler Narren gefeiert. Am Freitag, 17. Februar, geht es mit dem Brauchtumsabend in der Benedikt-Winterhalder-Halle los. Zum Kinderumzug am Samstag, 18. Februar, 13.30 Uhr, haben sich bereits 13 Gruppen angesagt und für den Sternmarsch am Abend um 18.30 Uhr 21 Gruppen, für den großen Jubiläumsumzug am Sonntag, 19. Februar, 50 Gruppierungen.

Geburtsstunde: Fastnacht wird in Friedenweiler natürlich schon viel länger gefeiert, doch erst am 14. Januar 1967 wurde im Gasthaus Steppacher der Narrenverein aus der Taufe gehoben. Die 40 Gründungsmitglieder wählten Ernst Schwörer aus Kleineisenbach zu ihrem Narrenvater. 1969 übernahm Hansi Knoll das Zepter, mit dem der Steppacherwirt 32 Jahre die Narren mit großem Engagement führte. Es folgte für sieben Jahre Bernhard Dietrich, seit 2008 führt Christian Löffler den Verein mit 71 Aktiven.

Wurzelbrüder: Die erste Fasnetfigur ist der Wurzelbruder, ein Dämon aus dem Klosterwald, die seit 1974 die Fastnacht bereichert. Die Waldmaske des Schnitzers Benni Schwarz und das Häs mit Vögeln des Waldes und den mit Tannenzweigen bemalten Kittel, die Fellhose sowie der Wurzelstock lassen unschwer die Herkunft dieses den Menschen wohlgesinnten Waldgeistes erahnen. Die Wurzelbrüder zeigten verirrten Jägern und Bauern den Weg zurück, trieben aber auch so manchen derben Spaß und legten den Menschen harte Strafen auf. Zu hören sind sie heute nur noch während der närrischen Tage mit ihrem durchdringenden "Wijäh, Wijoh". 1973 wurden die ersten sechs Wurzelbrüder vorgestellt, unter den Masken und im Häs steckten Gerhard Ebi, Otmar Frei, Gerhard Kleiser, Albert Laule, Wilfried Tröndle, Michael Tröndle und Friedrich Winterhalder – ausschließlich Männer.

Tannenwibli: 1992 wurde mit dem Tannenwibli die weibliche aus dem Klosterwald stammende Gestalt geschaffen und damit auch die engagierten weiblichen Narren fest integriert. Das Häs entstammt der Kreativität von Regina Tröndle, die Maske ebenfalls von Benni Schwarz. Die Glattlarve zeigt ein freundliches, lebensfrohes Gesicht. Das Häs mit dem Lodenhut kleidet eine Bewohnerin des Waldes, die dort allen mit freundlicher Hilfe begegnet, die in Not geraten sind.

Gefeiert wird in Friedenweiler von Freitag bis Sonntag, 17. bis 19. Februar. Für Samstag und Sonntag haben die Verantwortlichen um Narrenvater Christian Löffler einen Busshuttle mit vier Linien organisiert. Dieser holt die Narren ab und bringt sie zurück nach Bonndorf, Bad Boll, Göschweiler, Bräunlingen, Unterbränd, Dittishausen, Löffingen, Eisenbach, Neustadt, Rötenbach, Döggingen, Unadingen, Bacheim, Reiselfingen und Seppenhofen. Dazu wird ein Pendelbus zwischen Friedenweiler und Rötenbach eingesetzt.