Beim Umzug des großen Narrentreffens der Laternenbrüder Löffingen anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens säumten tausende Zuschauer die Straßen der Innenstadt. Foto: Marc Eich

Laternenbrüder feiern mit 3500 Hästrägern ihren Geburtstag. Über 12.000 Zuschauer säumen Löffingens Straßen.

Löffingen - Die Löffinger können feiern und Fastnacht machen, was beim Narrenjubiläum der Laternenbrüder einmal mehr deutlich wurde. Der Umzug am Sonntag lockte über 12.000 Zuschauer, die begeistert die 3500 Hästräger begrüßten. Selbst Petrus hatte ein Einsehen und schickte fast schon frühlingshaftes Wetter mit Sonnenstrahlen.

Beim großen Jubiläumsumzug anlässlich des 125. Geburtstags der Laternenbrüder trafen sich Narren vom Bodensee bis Allgäu, vom Schwarzwald bis in die Schweiz. Ein grandioses Bild der gut aufgelegten Narren, die sich zwei Stunden durch die herrlich geschmückten Straßen des Baarstädtchens zogen.

Dank der informativen wie auch humorvollen Ansagen bekamen die Zuschauer nicht nur den Narrenruf der einzelnen Zünfte zu hören, sondern auch Geschichtliches, gemixt mit örtlichen Begebenheiten. Vor allem Rudolf Gwinner – Landschaftsvertreter der Baar – plauderte aus dem Nähkästchen, und so wurde es keineswegs langweilig, dem bunten Treiben zuzusehen. Martin Lauble und Eva Wiggert als weitere Sprecher sorgten ebenso für Begeisterung wie Michael Hügle aus Donaueschingen und Manfred Wenzler aus Geisingen. Interessant dabei die Besonderheiten der einzelnen Zünfte, die von der Baar, aus dem Allgäu, dem Hegau, dem Oberrhein, dem Kinzigtal oder dem Schwarzwald kamen.

Die 28 unterschiedlichen Zünfte mit ihren Untergruppen und auch die Musikkapellen sorgten für Fotomotive am laufenden Band.

Hexen nehmen alles mit

Bereits im Vorfeld hatte der Bauhof den Umzugsweg mit dem Löffinger Hexenwagen abgefahren, um sicher zu gehen, dass etwa der Baumstamm der Bonndorfer Pflumeschlucker nicht irgendwo stecken bleibt. Zu den größten Gruppen zählte die Narrenzunft Eintracht Bräunlingen, die mit 170 Narren angereist war. Im Geleit hatten die Urhexen das Hexenrad, gezogen von einem Stier.

Beim Narrentreffen im Baarstädtchen Löffingen trafen sich nicht nur die Vereinigung der Schwäbisch-Alemannischen-Narrenzünfte, sondern auch die Schwarzwälder Narrenvereinigung und Oberrhein, da einige Zünfte aus dem Löffinger Ösch dieser Narrenvereinigung angehören. Das Kulturgut Fastnacht wurde so in seiner regionalen Bedeutung sichtbar. Vor der Ehrentribüne gab es einige geplante Zwischenstopps, die zu Hexenpyramiden der Taborhexen aus Dittishausen oder für die die gewagten Hexensprünge der übrigen Zünfte genutzt wurden.

Die Begierde der Hexen galt wie jedes Jahr auch diesmal jungen Mädchen, um diese im Hexenwagen einzuladen oder mit der Chaise durch die Straßen zu rasen. Großzügig mit Guzzele, Wecken, Wurst, Süßigkeiten waren die Zünfte bei den Kindern, während die Erwachsen für ihre entführte Kopfbedeckung gelegentlich ein Schnäpschen lockte. Geschicklichkeit war bei dem Fahren der großen Wagen gefragt, doch auch hier sorgte die Sicherheits-Crew für freie Durchfahrt.

Stimmung pur hieß es danach in allen Lokalen, der Festhalle und auch in den Zelten, Garagen oder Buden die kurzerhand zu Narrentempeln ausgebaut wurden.