Symbolischer Spatenstich für das neue Raubtierhaus im Schwarzwaldpark mit Johannes Bombardi (von links), Bürgermeister Tobias Link, Dezernent Fritz G. Ramsaier, Architekt Jürgen Köpfler, Parkbesitzer Rüdiger Braun, Patrick Hassler, Isabell Braun und dem Tierdompteur Christian Walliser. Foto: Bächle

Mit 30.000 Quadratmeter soll Tiger- und Löwengehege größte Raubtieranlage Europas werden.

Löffingen - Der Spatenstich für eine der größten Raubtieranlagen Europas fand am Donnerstagnachmittag im Schwarzwaldpark statt: Parkbetreiber Rüdiger Braun setzt damit einen wichtigen Akzent für die Zukunft des Löffinger Schwarzwaldparks.

Mit 30.000 Quadratmeter soll das Tiger- und Löwengehege laut Braun die größte Raubtieranlage Europas werden. Mit dieser Anlage ist auch die Zukunft des bisherigen Schwarzwaldparks und des Raubtierhofs von Christian und Jan Walliser mit sieben Tigern und vier Löwen gesichert.

Die Raubtieranlage ist konzipiert mit zwölf Boxen. Das Kernstück wird der Besucherraum für 180 Personen sowie die fünf Meter hohe Besucherplattform am Rande des Geheges sein. "Beide ermöglichen den Gästen eine ungefährliche und doch relative nahe Beobachtung der Raubtiere. An den beiden Teichen führt eine Holzbrücke vorbei, die den Aufgang zur Aussichtsplattform bildet", informierte Architekt Jürgen Köpfler.

Der Aussichtspunkt wird in einer Höhe von fünf Meter eine freie Sicht über das Gehege bieten. Für Gehbehinderte und Eltern mit Kinderwagen soll ein Aufzug eingebaut werden. Das gesamte Gehege ist mit einem Geländer gesichert ohne dabei die Sicht zu behindern.

Parkbetreiber Rüdiger Braun bezeichnete den Spatenstich als einen historischen Akt, den man aufgrund der stetigen Regenschauer auch als Taufe betiteln könnte. "In einer Rekordzeit von gerade einmal zehn Wochen wurde das Projekt auf den jetzigen Stand gebracht", sagte Braun. Nach der Rodung laufen bereits schon die Vorarbeiten für den Untergrund des Raubtierhauses. In zwei Wochen werden die Fundamente fertig sein. "Dies war nur möglich, da alle an einem Strang zogen", so Rüdiger Braun. Die Baugenehmigung wird am Freitag, 30. Juni, aus Freiburg erwartet.

"Für Löffingen und den Schwarzwald wird das neue Raubtiergehege ein absoluter Glücksfall sein", freut sich der Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH, Thorsten Rudolph. Die Hochschwarzwaldcard könnte für den Schwarzwaldpark durchaus ein Thema werden, wie Rüdiger Braun vermerkte.

Dezernent Fritz Ramsaier vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, der sich sehr für den Park und den Rauftierhof Walliser eingesetzt hat, freut sich, dass den Raubtieren nun eine große Fläche zur Verfügung steht. "Laut Vorschrift benötigt ein Raubtier eine Fläche von 300 Quadratmetern, hier im neuen Park wird die zehnfache Fläche den Wildtieren zur Verfügung stehen. Dies ist einfach einmalig", erklärte Ramsauer.

Mit der Fertigstellung des Projekts wird Ende dieses Jahres gerechnet. Für Architekt Jürgen Köpfler ist dieser Bau nach seinen Wortern "ungewöhnlich", da bei der Planung entsprechende Sicherheitsmaßnahmen berücksichtigt werden müssen.

Deshalb hatte er im Vorfeld die drei großen Zooanlagen in Wuppertal, Krefeld und Gelsenkirchen begutachtet. Wichtige Informationen kamen von Martin Straube, Fachtierarzt für Zoo- und Wildtiere, der schon viele Anlagen dieser Art begleitet hat.