Beim Wettrutschen gewinnt Skispringer Stephan Leyhe den etwas anderen Wettkampf auf der rasanten Rutsche. Foto: Kerdraon

Badeparadies Schwarzwald ist um eine Rutsch-Attraktion reicher: Auf vier Bahnen geht's rasant nach unten.

Titisee-Neustadt - Bei idealem Wetter wurde am Donnerstag im Badeparadies Schwarzwald Deutschlands größte Rutsche, die vierbahnige "Galaxy Racer" von Skispringern eingerutscht und eröffnet, bevor die Badegäste die neue Attraktion in Beschlag nahmen.

"Die vierbahnige Rutsche erlaubt den Besuchern 900 Rutschgänge in einer Stunde", belegte Badbetreiber Josef Wund den erweiterten Rutschenbetrieb des "Galaxy Racer". Bis zum Winter soll die zehn Meter hohe Rutsche, die von der B31 gut sichtbar ist und auf einem fünf Meter hohen Gebäude steht, in einen Glasbau eingehüllt werden, um auch im Winter den Rutschenbetrieb zu ermöglichen.

Bis dann möchte Wund den Neubau soweit gestaltet haben, dass die Kinder und Jugendlichen, für die er das Rutschenparadies gebaut hat, "die Faszination spüren und Apps und Internet vergessen." "Vor 250 Jahren hat Schiller gesagt, dass man die Menschen vom Ofen wegholen müsse, heute würde es heißen, die Kinder und Jugendlichen vom Internet wegzuholen", untermauerte er seine Vision von Freizeitvergnügen, bei dem der Stress außen vor bleibe.

Bürgermeister Armin Hinterseh begrüßte die zahlreichen Wegbegleiter wie die früheren Bürgermeister Martin Lindler aus Titisee-Neustadt und Hansjörg Eckert aus Hinterzarten, die es überhaupt ermöglichten, dass die Vision Wunds im Schwarzwald ein Badeparadies zu bauen, Wirklichkeit wurde. Das Badeparadies habe eine Veränderung des Hochschwarzwaldes bewirkt, der vorher anders ausgesehen habe als jetzt und den viel mehr Gäste besuchen als zuvor.

Eine Kommune habe nicht das Geld, den immer neuen Vorstellungen nachzukommen. Wer das Marketing für das Badeparadies sehe, bemerke, dass auch für die Region einiges getan werde, dazu gehöre auch die Nachhaltigkeit, die das Bad auf Hochschwarzwaldgäste ausübe. "Das Gebäude, das an das Skispringen erinnert, ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal", freute sich Hinterseh über die Initiativen des innovativen Bauunternehmers in seiner Stadt.

Seit der Eröffnung des Bades im Dezember 2010 hat sich das Badeparadies einen Namen weit über die Grenzen der Region hinaus gemacht und hat mit 600 000 Gästen im Jahr, sich als beliebteste Freizeitattraktion zum absoluten Besuchermagneten entwickelt. Mit der geplanten Erweiterung steht jetzt die größte Investition an.

Das bestehende Angebot für die jeweiligen Zielgruppen wird erweitert, wobei der Fokus eindeutig auf die Qualität des Angebotes gelegt wird. "Wir wissen, dass wir nicht die größten sind, sondern die Besten", zeigte sich Wund zuversichtlich, das richtige Konzept zu besitzen. Den größten Gästezuwachs verzeichnete bisher die Sauna- und Wellnesslandschaft. Der neue exklusive Wellnessbereich erfordert die höchste Investition. Sie wird auf drei Etagen verteilt und bietet als Mekka für alle Wellnessliebhaber höchsten Komfort. Das Beautyangebot, ergänzt durch Gesundheitsangebote, soll keine Wünsche offen lassen. Mit seiner Fertigstellung rechnet Managing Director Jochen Brugger bis Ende 2016. Im Rutschenbereich wird schon bis zum Herbst ein schallgeschützer Ruhebereich entstehen und auf 700 Quadratmetern werden Palmen gepflanzt und 300 exklusive Liegen angeschafft.