Ein großer Tiger- und Löwenteich gehörten zum großen neuen Raubtiergehege im Löffinger Schwarzwaldpark. Architekt Jürgen Köpfler plant das neue Raubtiergehege. Foto: Bächle

Aus Schwarzwaldpark soll begehrte Anlaufstelle für Touristen werden. Arbeiten laufen auf Hochtouren.

Löffingen - Die Arbeiten an einem der größten Raubtiergehege in Europa im Löffinger Schwarzwaldpark laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Die neue Besitzerin, Isabel Braun, hat Wort gehalten.

Stück für Stück soll aus dem in den letzten Jahren arg heruntergekommenen Schwarzwaldpark wieder eine begehrte touristische Anlaufstelle im Hochschwarzwald werden, die sich in die Attraktionen wie das Badeparadies oder auch den Steinwasenpark einreiht.

"Es war ein Glücksfall, dass die Familie Braun vom Steinwasenpark den Löffinger Schwarzwaldpark gekauft hat", so Stadtmarketingleiter Karlheinz Rontke. Der Besuch im Park unterstreicht dies nur zu deutlich. Mit der neuen Parkchefin Isabel Braun und dem Betreiber Patrick Hassler stehen zwei engagierte, kompetente und noch junge Experten an der Spitze, die den Löffinger Schwarzwaldpark nach oben puschen wollen.

Tiere für Afrikawiese

Zusammen mit dem Löffinger Architekturbüro Jürgen Köpfler wurden drei großen Zooanlagen in Gelsenkirchen, Wuppertal und Krefeld in Augenschein genommen. Mit rund drei Hektar reiner Gehegefläche entsteht nun eines der größten Raubtiergehege Europas. Hier werden die sieben sibirischen Tiger und die vier afrikanischen Löwen von Christian Walliser untergebracht.

Der Tier-Dompteur wird nicht nur für diese Raubkatzen zuständig sein und diese auch präsentieren. Er ist im Schwarzwaldpark künftig der Tierpfleger Nummer eins und kümmert sich auch um die anderen Tiere, die bereits im Park leben, wie die Affen, Wölfe oder das Rotwild, oder noch angeschafft werden, wie Kudus, Zebras, Strauße und Watusirinder. Alle diese Tiere sollen nach Fertigstellung der "Afrikawiese" für ein Safari-Feeling sorgen.

Die Fachkompetenz wird im Schwarzwaldpark groß geschrieben, so fand man in Fritz Ramsauer, dem Dezernent vom Landratsamt, eine große Stütze und mit Martin Straube vom Veterinäramt Offenburg einen erfahrenen Zootierarzt.

Doch zunächst steht der Bau des großen Raubtiergeheges mit der Aussichtsplattform, mehreren Holzbrücken und dem alles überragenden Aussichtsturm an. Die Anlage, so Architekt Jürgen Köpfler, wird zwei- und teilweise sogar dreifach abgesichert, und trotzdem können die Raubkatzen fast ohne Gitter in ihrer neuen Umgebung beobachtet werden. Im Raubtierhaus werden zwölf Boxen mit je rund 20 Quadratmeter gebaut, dazu eine Zusatzbox für kranke Tiere. Ganz bewusst werden Oberlichter eingebaut, um den Tieren so wenig wie möglich Kunstlicht zuzumuten. Die Stallungen werden beheizt und zusätzlich Heizsteine eingebaut.

Perfekte Wasserqualität

Die Anlage hat einen Tiger- und Löwenteich mit einer Wassertiefe von 3,5 Metern und einer Breite von drei Metern. Der Teich dient auch als natürliche Absperrung (Barriere). Um die perfekte Wasserqualität zu gewährleisten, wird eine aufwendige Technik eingesetzt, so der Architekt. An den Teichen führt ein Holzsteg vorbei. Das Kernstück der Anlage wird der Show-Besucherraum mit Platz für 180 Personen. Hier gibt es im Winter Vorführungen und Fütterungen. Der fünf Meter hohe Aussichtsturm, ausgestattet mit einem Aufzug, ermöglicht eine freie Sicht über das großzügige Gelände.

Ab Montag, 11. September, wird der Park vorübergehend geschlossen. Dann soll die Infrastruktur mit Wasser, Abwasser, Strom, eine neue Heizzentrale, Quarantänestation entstehen und auch der Rückbau von verschiedenen Gebäuden erfolgen. So wird aus dem bisherigen Café eine Afrika-Lodge entstehen.

Die Baumaßnahmen im Löffnger Schwarzwaldpark laufen auf Hochtouren. In der Ruhezeit vom 11. September 2017 bis April 2018 wird das neue Raubtiergehege mit dem Raubtierhaus, die neue Afrika-Lodge mit der Afrikasavanne mit jeweils drei bis fünf Kudus, Zebras, Strauße und Watusirinder, fertig sein. Auch vier neue Fahrgeschäfte sollen bis zum Saisonstart installiert sein. Geplant ist auch die Erweiterung mit drei bis vier Geparden. Geöffnet ist der Löffinger Schwarzwaldpark noch bis 10. September.