Das Konzertorchester des Handharmonika-Spielring Löffingen ist das musikalische Herzstück. Präsentiert wurde beim Jahreskonzert von den Musikern ansprechende muskalische Literatur. Fotos: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Handharmonika-Spielring Löffingen überzeugt / Jugendorchester beweist Können

Von Gerold Bächle

Löffingen. Abseits jeglichen Klischees bewies der Handharmonika-Spielring Löffingen (HHS) beim Jahreskonzert mit der anspruchsvollen und vielfältigen Literatur, dass der Akkordeonklang in vielen Genres Zuhause ist und weder alt noch verstaubt oder gar langweilig ist.

Ganz im Gegenteil – die drei Orchester und das Ensemble sprachen eine moderne, geschmackvolle und vor allem auch umfangreiche Tonsprache. In der voll besetzten Festhalle, darunter auch Bürgermeister Tobias Link sowie Ehrenmitglieder und Komponist Gottfried Hummel, genossen diesen Konzertabend, was sie auch in tosendem Applaus und den Forderungen nach Zugaben markierten. Mit vielen Informationen führte Tanja Stockburger durchs Programm.

Das Highlight des Abends war der Auftritt des Jugendensembles, das Leidenschaft, anspruchsvolle Literatur und Können in Szene setzte – vor allem mit "Ska For Funk", aus der Feder von Waldemar Lang, setzten die Musiker mit Jamaika Blues-Rhythmus und Offbeats des Ska und Funk Akzente. Dirigent Waldemar Lang zeigt sich in "Smalltalk" auch als Komponist. Mit der Musiksprache der Jugendlichen präsentierte sich das Jugendorchester mit dem Soundtrack zu "König der Löwen" von Elton John, der "Time Machine", welche als Zeitmaschine auch schnelle Tempi-Wechsel forderte, oder der Funk-Disco-Version des amerikanischen Rappers Pharrell Williams.

Das Konzertorchester – das Herzstück des Vereins – hatte ebenfalls zwei Arrangements ihres Dirigenten Waldemar Lang im Angebot. Bei der Hommage an Lionel Richie zeigte er das Gespür für den Topseller "All Night long". Auch beim Rock-Pop-Klassiker "Lucky Day" zeigte Waldemar Lang sein kompositorisches Feeling. Ein weiteres Highlight war "Help" von den Beatles, als Diana Frei sich ans Klavier setzte. Ohrwürmer wie "I Need You", "Yesterday" oder "Ticket To Ride" erinnerte an die "Pilzköpfe". Eine wunderbare Verbindung zwischen Klavier und Akkordeon lieferte auch "Silence And I". Monja Hummel übernahm im Klavierspiel das unvergessene Werk von Alan Parson. Einmal mehr als begnadeter Solist zeigte sich Manuel Furtwängler bei dem lyrischen Tango "Oblivion" von Astor Piazzolla, der den traditionellen Tango-Argentino weiterentwickelte.

Die Bandbreite des Akkordeon-Spiel setzte das Seniorenorchester unter der Leitung von Egon Oschwald fort. Dieses Orchester widmete sich dem klassischen Stil mit dem Walzer "Über den Wellen" der Primavera-Ouvertüre oder modernen Tänzen. Das Herzstück – der Marsch "Harmonikaklang" – stammt aus der Feder von Gottfried Hummel. Er hatte es eigens zur Bürgermeister-Verabschiedung von Norbert Brugger komponiert. Hierfür gab es nachträglich vom Ex-Bürgermeister und Mitglied des Seniorenorchesters noch ein Dankeschön.