Noch immer steht Martin Schmitt bei den weiblichen Fans ganz oben auf der "Rangliste". So gibt er auch beim Weltcupspringen in Neustadt ständig Autogramme. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei den Landfrauen bleibt kein Auge trocken

Löffingen (gb). Sketche, Tänze, Slapsticks und eine erfrischende Ansage durch die Vorsitzende Edeltraud Trenkle und Veronika Laufer kennzeichneten die Landfrauen-Fasnet.

Alleine schon die Örtlichkeit im Gasthaus Traube – die Akteure müssen durchs Publikum, um auf die Bühne zu kommen – hat einen ganz besonderen Reiz. Was Gertrud Rohrer, Sandra Bier, Corina Ganter, Marina Riegger, Simone Benz, Veronika Laufer und Annette Dresel auf die Bühne zauberten, forderte die Lachmuskeln ordentlich. Erstaunt zeigte sich das närrische Publikum im vollbesetzten Saal über den Ideenreichtum, der hier geboten wurde. So gab es in der "Löffinger Arztpraxis" weder ein Tabu, noch eine Schweigepflicht und das Publikum erfuhr, welches Rezept für die Schwiegermutter von Bürgermeister Tobias Link bestellt war, welche Bürger sich mit Syphilis angesteckt hatten und wer nur an einer harmlosen Erkältung litt.

Große Verwunderung im Saal, warum gerade diese Landfrauen keine Männer bekommen, obwohl sie ihre Vorzüge so offensichtlich und auch gesanglich in den Raum stellten. Auch zeigten die Frauen, dass sie körperlich fit sind. Die Überraschung an der Geburtstagsfeier und im Saal war dann beim Auftritt umso größer. Viel zu lachen gab es auch bei "Connys Hupen" oder beim Pizza-Sketch. Sister Act, das ist nicht nur das berühmte Musical, das sind auch die wissbegierigen und allwissenden Nonnen hinter der Klostermauer. Viel Applaus bekam Überraschungsgast Anette Scherzinger, die – wie Alleinunterhalter Ralf Stegerer – zur musikalischen Unterhaltung einlud. Zu guter Letzt eroberten die tanzenden Landfrauen mit "Lollipop" die Bühne.

Von Gerold Bächle

Hochschwarzwald. Was die Neustädter innerhalb von vier Wochen auf die Beine gestellt haben, ist schon beachtenswert. Ein Weltcupspringen mit idealen Bedingungen für die Sportler und Funktionäre und für die Fans eine Top-Veranstaltung, die kaum Wünsche offen ließ.

Selbst Petrus meinte es gut und schickte auch am Sonntag ordentliches Wetter. Die Bilanz des Wochenendes brachte bei den Verantwortlichen und Fans also nur zufriedene Gesichter und auch vom SWR und den zahlreichen Medien-Vertretern hörte man nur ein dickes Lob. Aber auch die 62 Springer von den ursprünglich 68 angemeldeten waren sehr zufrieden mit dem Gastgeber Titisee-Neustadt. Somit ging ein großes Kompliment an den Veranstalter Skiclub Neustadt und die Hauptakteure Jochen Häfker, Diana Waldvogel und Schanzenchef Matthias Schlegel.

62 Springer flogen über die Hochfirstschanze, 25 TV-Kameras nahmen alles auf und rund 1000 Helfer waren im Einsatz. Auch die Besucherzahl – und dies trotz Fußballspiels in Freiburg, tollem Skiwetter und Fastnachtsveranstaltungen – war mit 11 000 Personen mehr als erwartet.

Enttäuschung gab es hingegen bei Severin Freund. Er hatte bereits den Wettkampf am Samstag gewonnen und führte auch am Sonntag mit einem souveränen Sprung von 137 Metern im ersten Durchgang. Allerdings zeigte sich später beim Wiegen, dass er für seine Skilänge 100 Gramm zu wenig an Körpergewicht auf die Waage brachte. Somit stand der Norweger Anders Fannemel als Sieger fest, er war mit 135,5 und 143,5 Meter an der Konkurrenz vorbei über die Hochfirstschanze geflogen.

Überglücklich war auch Kamil Stoch aus Polen, der auf Rang zwei kam. Seine zahlreichen Landsleute hatten ihn förmlich über den Schanzentisch getragen und sorgten für tolle Stimmung im Stadion. Sie waren auch optisch eine Augenweide. Rang drei mit der Bronze-Medaille ging an den Tschechen Roman Koudelka.