Löffingen beteiligt sich an Modellversuch

Von Thomas Schröter

Löffingen. Die Stadt Löffingen beteiligt sich an dem Modellprojekt "Bürgerbewegung für Inklusion" der Akademie Himmelreich. Im Rahmen dieses Modellversuchs sollen "kommunale Inklusionsvermittler" ausgebildet und eingesetzt werden.

Die Akademie Himmelreich beabsichtigt dabei, Interessenten aus den Städten und Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald für die Belange der Inklusion zu qualifizieren. Ziel ist es, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben in der Kommune zu verbessern. Zudem soll das Zusammenleben behinderter und nichtbehinderter Menschen optimiert und das Bewusstsein für Inklusion gestärkt werden.

Außerdem zielt das Projekt darauf ab, insbesondere Menschen mit Behinderungen, die bisher nicht oder kaum am öffentlichen Leben teilhaben, besser zu integrieren. Der Gemeinderat stimmte bei seiner jüngsten Sitzung der Teilnahme Löffingens an dem Pilotprojekt zu.

Es hätten sich bereits drei Personen aus Löffingen bei der Stadtverwaltung gemeldet und sich bereit erklärt, an der Qualifizierungsmaßnahme der Akademie Himmelreich zu "Kommunalen Inklusionsvermittlern" teilzunehmen, berichtete Bürgermeister Tobias Link. Es sei beabsichtigt, so Link weiter, eine Stelle mit einem geringfügigen Beschäftigungsumfang zu schaffen, in deren Rahmen die Tätigkeit als Kommunaler Inklusionsvermittler ausgeführt werden kann.

Inklusion heißt wörtlich übersetzt Zugehörigkeit, also das Gegenteil von Ausgrenzung. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann versteht man darunter gelungene Inklusion. Dieser Teilhabe-Aspekt, gerade mit Blick auf behinderte Menschen in Löffingen, die bislang nicht oder kaum am öffentlichen Leben partizipieren, war dem Gemeinderat bei seiner Entscheidung für die Teilnahme Löffingens an dem Modellversuch besonders wichtig. Die Schulungen für die angehenden Kommunalen Inklusionsvermittler sollen laut Projektplan in den Monaten Mai und Juni dieses Jahres stattfinden, die Umsetzungsphase zunächst bis Jahresende dauern.

Zu den Aufgaben dieser Inklusionsvermittler werden unter anderem Initiativen zur Gestaltung einer barrierefreien Infrastruktur, die Zusammenarbeit mit behinderten Menschen sowie die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung für die Idee der Inklusion bei Vereinen, sozialen Gruppen, Arbeitgebern, Schulen, Kindergärten und anderen Institutionen und Gruppen des kommunalen Lebens zählen. Grundlage der Qualifizierung zum Kommunalen Inklusionsvermittler sind zunächst zwei eintägige Seminare und ein Leitfaden für die praktische Tätigkeit vor Ort sowie eine kontinuierliche Praxisbegleitung mit Erfahrungsaustausch und Beratung.