Im Rahmen des Technolino-Projekts bauen die Vorschüler des Kindergartens Maximus in Löffingen gemeinsam mit Auszubildenden der Löffinger Präzisionstechnikfirma WST einen kleinen Zug aus Metall. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Zusammenarbeit: Technolino-Projekt mit Kindern und Auszubildenden von WST

Der Forschergeist der Vorschulkinder scheint keine Grenzen zu kennen, zumal dieser durch das Technolino-Projekt beim Löffinger Präzisionstechnikunternehmen WST so richtig angespornt wurde.

Löffingen. Man mag es kaum glauben, mit welchem Eifer hier die zwölf Vorschüler zusammen mit den sechs Auszubildenden von WST gemeinsam an den Maschinen standen, um in die Welt des Gewindeschneidens, Bohrens, Drehens oder Schleifens einzutauchen. Bei ihrem Besuch bei Löffingens größtem Arbeitgeber konnten die Kinder auch andere handwerkliche Arbeiten erleben.

Das Projekt Technolino soll die Entwicklung der Kinder fördern, aber auch Kindergarten, Schulen, Kommunen und Unternehmen vernetzen. Allerdings ist auch der Umgang der Jugendlichen mit den Kindern eine echte Bereicherung. "Es ist schon erstaunlich, wie harte Jungs liebevoll und fürsorglich mit den kleinen Mitarbeitern umgehen", stellt Erzieherin Nicoline Hannig fest.

Bereits im Jahr 2007 wurde das Projekt als Kooperation mit dem Kindergarten Maximus und dem Löffinger Unternehmen WST ins Leben gerufen. "Eine intensive und konstruktive Verbindung", wie sich die Leiterin des Kindergartens Lore Fehrenbach freut. Doch nicht nur der technikfreundliche Kindergarten nimmt diese Gelegenheit wahr, bei WST Lust auf Technik zu wecken, sondern auch die Grundschule Bachheim/Unadingen, deren Schüler ebenfalls schon hinter die Kulissen des mittelständischen Unternehmens geschaut haben.

Zwei Firmenbesuche

Nach einer intensiven Vorbereitung besuchten die zwölf Kinder des Löffinger Kindergartens Maxismus gleich zwei Mal die Firma WST, einmal kamen die sechs Auszubildenden in den Kindergarten. Der stellvertretende Ausbildungsleiter und Zerspanungsmechaniker Jürgen Kleiser war hauptsächlich für die Entwürfe und Organisation verantwortlich. Dann wurden gemeinsam die Einzelteile für den Zug bearbeitet.

Nun war beim letzten Treff nach dem Fräsen, Bohren, Schleifen und Lasern das fertige Stück zu bewundern. Erzieherin Nicole Hannig hatte die Kinder im Vorfeld intensiv auf dieses Projekt vorbereitet, das dieser Tage zu Ende ging.

Voller Stolz nahmen die kleinen Nachwuchstechniker ihre Züge mit LED-Leuchte mit nach Hause. Richtig spannend war es für die kleinen Besucher, mit der kaufmännischen Ausbildungsleiterin Viola Kaltenbach einen Rundgang durch das Unternehmen zu machen. Hier wurden viele neugierige Fragen beantworten.

Für den Kindergarten hatte man den Praktikanten Mehdi Raihawi mit dabei. Der in Bachheim wohnende Syrer kam vor eineinhalb Jahren nach Deutschland. Während die Vorschulkinder im September nun ihre Schulranzen für den Schulbeginn packen, heißt es für eine weitere Gruppe sich auf das Technolino-Projekt vorzubereiten. Damit möchte man die Kinder für die Technik sensibilisieren und auch eine Verbindung zum größten Unternehmen am Ort herstellen.

Das Modellprojekt Technolino wurde von Südwestmetall ins Leben gerufen, um Kinder für Natur und Technik zu begeistern. Ein gezielter Nachwuchsgewinn in Zeiten des Fachkräftemangels. Das Projekt soll mittels Experimenten, Forscherecken und Kooperationen mit Unternehmen spielerisch die Kinder an die Naturwissenschaften heranführen. Dabei sollen diese Lehr- und Erlebnisinhalte mit Sprach-, Kreativitäts- und Bewegungserziehung verknüpft werden, so der Gedanke der Initiatoren.