13 Kinder dürfen bei der Löffinger Präzisionstechnikfirma WST im Rahmen des Technolino-Projekts ihren heißen Draht – zusammen mit den Auszubildenden – herstellen. Links Lore Fehrenbach, Leiterin des Kindergartens Maximus, in der Mitte Ausbildungsleiter Nikola Grabel (weißes Hemd). Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Technolino-Projekt: Kindergarten Maximus kooperiert mit Firma WST / Forschergeist wird früh geweckt

Von Gerold Bächle

"Eine Umdrehung voraus" heißt das Motto des Präzisionstechnikunternehmens WST. Dies gilt auch für den Nachwuchs, denn seit Jahren kommen die Kinder des Kindergartens Maximus, um vor Ort erste Schritte in die Welt der Technik zu wagen.

Löffingen. Kindergartenleiterin Lore Fehrenbach klopfte deshalb schon vor Jahren bei WST an, um gemeinsam mit den Kindern zu experimentieren und in den heimischen Firmen zu forschen. "Wir wurden damals wie heute immer mit offenen Armen aufgenommen und sind sehr dankbar für diese Kooperation", erklärt Lore Fehrenbach.

Auch heuer besuchten zwölf Kinder das Unternehmen. Hier wurden sie schon von Ausbildungsleiter Nikola Grabel und seinem Stellvertreter Jürgen Kleiser erwartet. "Jedes Jahr wird gemeinsam etwas Sinnvolles für die Kinder hergestellt", betont Nikola Grabel, in diesem Jahr war es "der heiße Draht", ein Geschicklichkeitsspiel. Die Begeisterung bei den Kindern war offensichtlich, die mit offenen Mund und flinken Händchen am Ende sogar ihren eigenen Namen einlasern durften. Das Projekt wurde über mehrere Termine realisiert. Die Überraschung war, groß als die beiden Ausbildungsleiter in den Kindergarten kamen, um gemeinsam das geplante Projekt zu erarbeiten. Ob Elektrizität, Magnetismus oder Temperaturen – es wurde geforscht und auf den "heißen Draht" hingearbeitet. Bei WST waren dann die 13 Auszubildenden an der Reihe, um Vorarbeiten wie Fräsen, Löcher bohren oder Gewinde schneiden, durchzuführen. Kaum erwarten konnten es die Forscherkinder, bis es dann zur Firma ging. In der Ausbildungsakademie wurde gemeinsam von Kindern und Azubis der heiße Draht hergestellt. "Gerade dieses Zusammenspiel ist auch für die Jugendlichen neu und fördert die soziale Kompetenz", freut sich Grabel. Mit strahlenden Augen und großem Eifer nahmen die Kinder dies auf und waren mächtig stolz, mit den "Großen" gemeinsam etwas zu schaffen. Gestärkt ging es nach getaner Arbeit durch die Firma WST. Man konnte kaum glauben, mit welcher Begeisterung die Kleinen alles anschauen und am besten noch ausprobieren wollten.

"Man kann die Kinder nicht früh genug an die Technik heranführen", erklärte Untermehmerin Sabine Willmann. "Die Kinder von heute sind die Fachkräfte von morgen. Gerade im Zeitalter des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels hat das Projekt Technolino eine große Bedeutung", unterstrichen Firmenchef Georg Willmann und Geschäftsführer Alexander Beck.

Das Projekt "Technolino" hat Südwestmetall ins Leben gerufen, um gezielt den Nachwuchs zu fördern. Die Kooperation der Kindergärten mit den ortsansäßigen Industrieunternehmen wurde in Löffingen im März 2007 installiert. Von Anfang an war WST der Kooperationspartner des Kindergartens Maximus. Der spielerische Umgang mit Naturwissenschaft und Technik soll das Interesse der Kinder am Experimentieren wecken.