Narrenmutter zeichnet zahlreiche Gründungsmitglieder an

Reiselfingen (gb). "Gori, Gori, Riselfinger-Gori", so heißt es seit 22 Jahren in der Schwarzwälder Narrenkultur. Die Reiselfinger Narrenzunft feierte ihren Geburtstag zwar mit einen Blick zur Geburtsstunde mit zahlreichen Ehrungen, doch auch tief ins Mittelalter, als ihre Fastnachtsfigur aus der Taufe stieg. So wurde das Jubiläum in der mittelalterlich geschmückten Dietfurthalle mit Narrengästen im mittelalterlicher Outfit und dem Gaumenschmaus von anno dazumal mit Linsensuppe, Rindertop mit Kraut und Brotknödel oder gebratene Geflügelkeule mit Backpflaumen und Karotten-Ingwerstampf, dazu Grießflam mit Birnenkompott, gefeiert.

"Es zeigt die Kreativität der Goris", so hörte man vom Präsidium der Schwarzwälder Narrenvereinigung. "Nie werde ich die Nacht beim Freundschaftstreffen im Jahr 2004 vergessen", so der Präsident Gerd Kaltenbach.

Ganz dem Blick in die Zeit von vorgestern angepasst hatte Ortsvorsteher Martin Lauble seine Hommage in historischer Versform und Kleidung verpackt. Das Wappen der Stadt Löffingen wird in Zukunft die Goristube zieren. Die Goris setzten auch beim 22-sten Geburtstag andere Prioritäten, was beim erfrischenden Jubiläumsabend mit Gaukler und dem Ambiente, mit dem Blick auf Gestern und Heute hervorragend gelang. "Die Internet-Präsentation der Goris ist echt gelungen", freute sich Präsident Kaltenbach. Hier hatte Michael Kirner das Gestern und Heute wunderbar verknüpft.

Für Aufsehen sorgte ein Gaukler, der den jungen Segelflieger Yannick Dorer über Glasscherben laufen ließ.

Regina Mayer ließ das Jahr 1993 wieder auferstehen, als am 25. April 51 aktive und 142 passive Mitglieder die Gorizunft aus der Taufe hoben. Es war die Fortsetzung der Idee von Michael Frei, die auch der damalige Ortsvorsteher Emil Frei mit Herzblut aufnahm. Nun standen diese mutigen Reiselfinger wieder im Mittelpunkt, um von Narrenmutter Regina die Ehrungen in Empfang zu nehmen. Geehrt wurden die Gründungsmitglieder Werner und Norbert Fuß, Anita Götz, Sofie Langenbacher, Andrea Lauble, Elmar Linsin, Regina Mayer, Hannelore Messerschmid, Berthold und Lore Oschwald, Berta Rokoschoski, Reinhard Teuer, Gabriele Werne, Iris und Gottfried Saar, die bis heute unter dem Gori-Häs stecken, ebenso die Goris für 22 Jahre aktive Mitgliedschaft Bernhard und Edeltraud Hinterseh, Else Kaltenbrunn, Gabriele Müller, Roland und Ursula Steidle, sowie Ursula Werne.

Die Figur des Gori ist mit der Geschichte von Reiselfingen verbunden. Ein Ort, der für die damalige Handelsroute über die Wutach von großer Bedeutung war und um den sich auch so manche Sage rankt. Das Gori-Häs wurde von Gründungsmitgliedern entworfen und gemeinsam genäht. Die Taler am Häs zeigen den Reichtum aus vergangen Tagen. Die Maske, Ideengeber war hier die Vorstandschaft, wurde von Maskenschnitzer Otmar Mayer aus Hüfingen geschnitzt.