Egon Albert feiert seinen 75. Geburtstag / Mit Rentnergruppe Kindergärten unterstützt
Löffingen-Göschweiler (pb). Ein Mann, der das Ehrenamt lebt, ein Organisationstalent, ein Macher in allen Notlagen, dem Hilfsbereitschaft kein Fremdwort ist, ein Handwerker mit großem Geschick, ein Nachbar der nie Nein sagt – das ist Egon Albert, der am heutigen Donnerstag seinen 75. Geburtstag feiert. Nicht umsonst gibt es im Löffinger Ösch das Sprichwort: "Nicht verzagen – Egon fragen".
Aufgewachsen ist der Jubilar mit drei Geschwistern in Gündelwangen. Nach der Schule ging er in der Bonndorfer Stadtmühle in die Lehre. Nach zwei Gesellenjahren wechselte er in das Baugeschäft Hirschbeck, hier war er 15 Jahre vor allem als Kranführer aktiv. Dann wechselte er in die Fürstenberg-Brauerei, 28 Jahre war er hier als Chauffeur ein geschätzter Mitarbeiter.
Am 2. Dezember 1961 gab er Paula Frei aus Reiselfingen das Ja-Wort. Ihre erste Wohnung war das Pfarrhaus in Göschweiler, dies brachte ihm bis heute den Namen "Pfarrhiesler" ein. In den 70er Jahren erwarb er in Göschweiler ein Haus und baute es um. Schon damals frönte er seiner großen Sammlerleidenschaft, doch leider fiel sein ganzes Hab und Gut vor 25 Jahren einem Feuer zum Opfer. Mit Nichts bauten er und seine Ehefrau Paul mit den drei Kindern das Anwesen wieder auf. Heute ist es ein echtes Schmuckstück mit rund 100 unterschiedlichen Uhren und vielen weitere Sammlerstücke. Im Garten hat Egon Albert ein Viadukt geschaffen, das heute von zahlreichen Urlaubern immer wieder abgelichtet wird.
Nach seiner Pensionierung gründete er eine Rentnergruppe, die bis heute jeden Donnerstag unterwegs ist. Schon schnell kam an diese rüstigen Herren eine Anfrage, ob sie den Wald-Kindergartenwagen renovieren und vergrößern möchten. Natürlich wollten es die Opas und ruck-zuck kam schon die nächste Anfrage vom Kindergarten Reiselfingen und Bachheim.
Die rüstigen Rentner haben nicht nur für die Kinder eine neue Bleibe geschaffen, bisher haben sie 55 Ruhebänke gezimmert und im gesamten Ösch aufgestellt. Dem Amalienschlössle (Burg Stallegg) verhalfen sie zu einer neuen Mauer, die schon fast völlig zerstört war. Der Käsekeller bekam 2005 eine neue Mauer und erst jüngst wurde eine neue Bruchsteinmauer aufgezogen. Auch bei der Renovierung der Weiler Kapelle war Egon Albert mit seiner Rentnergruppe aktiv dabei.
In den Göschweiler Vereinen brachte sich der Jubilar mit ein. 25 Jahre bei der Feuerwehr und beim Sportverein war er Vizevorsitzender, Mitbegründer der Wandergruppe und Wanderwart.
Beim Pfarrhiesler gibt es kein Nein. So auch nicht in Rötenbach, als die Anfrage nach einer Kutschfahrt für Rollstuhlfahrer beim Jubilar ankam.
Er baute den Ladewagen um, dazu noch eine Rampe und so war die erste Fahrt schon ein Erfolg. In der Zwischenzeit ist die "Kutsche" hinter seinem Traktor noch vergrößert und verbessert und stets im Einsatz.
Heute an seinem Geburtstag wird es sicherlich nicht ruhig sein, jeder will dem Pfarrhisler gratulieren. Doch die liebsten Gäste sind für den Opa seine vier Enkelkinder.
