Die Unadinger Stiefelzunft ist weit über ihre Heimatgrenzen hinaus bekannt. Fastnacht wird hier gelebt, was die zahlreichen Gruppierungen beweisen. Foto: S., Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Stiefelzunft Unadingen besticht durch ihre einmaligen Umzüge /  Volker Oschwald II neuer Vize-Narrenvater

Von Silvia Bächle

Löffingen-Unadingen. Zwar wurde der Unadinger Narrenverein – die Stiefelzunft – erst im Januar 1921 gegründet, doch bereits im Jahr 1925 führte Narrenvater Georg Rosenstiel das Narrenbuch ein, um die närrischen Begebenheiten einzutragen.

Auch nach 90 Jahren sind die Unadinger "Märtstiefel" aktiv und brauchen sich um den Nachwuchs keine Sorgen zu machen. Bei den Wahlen gaben die Narren der Vorstandschaft mit Vorsitzendem Harald Schuh und Kassier Albert Engesser ihr Vertrauen, lediglich für den ausscheidenden Günter Müller wurde Volker Oschwald II zum Vize-Narrenvater gewählt.

Höhepunkt der fünften Jahreszeit ist in Unadingen der Fastnacht-Dienstag mit dem weit über die Grenzen hinaus bekannten Umzug. Gespannt darf man sein, wie der Elferrat mit seinen Gruppen das Motto "Höhepunkt der Geschichte" umsetzen wird.

Die Einwohner beginnen die närrische Zeit am Samstag, 31. Januar, mit dem Öschabend. Der Schmutzige Dunschdig beginnt mit der Befreiung der Schul- und Kindergartenkinder und geht über zur Entmachtung des Ortsvorstehers; nachmittags wird der Narrenbaum gestellt, anschließend im Ort gestrählt, und am Abend lockt der Hemdglonkerumzug.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Bunte Abend der Vereine am Fastnachtsonntag in der Bürgerhalle, der bis 1980 im Hirschensaal stattfand. Der Fastnachtmontag-Morgen gehört den Hexen. Die Urhexen und die Wolfgalgenhexen ziehen zum Hexenbrunnen, um der Brunnenfigur "Tante Melanie" zu huldigen. Der Nachmittag ist dem Narrensamen vorbehalten; um 18.30 Uhr lodert das Hexenfeuer, anschließend geht es zum Preismaskenball, der seit dem Jahr 1985 die närrische Kreativität unter Beweis stellt.

Der Blick ins vergangene Jahr war geprägt von den närrischen Tagen, doch der Narrenverein engagiert sich auch in der Dorfgemeinschaft, zum Beispiel beim Herrichten des Wanderwegs. Helmut Egy sorgte mit seiner Dia-Show für viel Erheiterung. Besondere Begebenheiten sollen auch im diesjährigen Unadinger Narrenblatt für Vergnügen sorgen. Beiträge sind gefragt.