Simon Straetker ist ein Botschafter für die Menschlichkeit / Unterwegs für Mensch und Natur

Von Gerold Bächle

Löffingen. Die Kamera umgehängt, mit dem Mountainbike unterwegs so kann man den Löffinger Simon Straetker antreffen. Mit gerade einmal 21 Jahren hat er sein Herz nicht nur für die Filmkamera entdeckt, sondern auch für die Mitmenschen und die Natur.

So kann er zweifelsohne als Botschafter der Menschlichkeit bezeichnet werden. Erst jüngst wurde Simon Straetker in Stuttgart vom Bundesverband mittelständischer Wirtschaft mit dem Jugend-Filmpreis 2014 ausgezeichnet.

In der Laudation liest man: "Die Jury möchte besonders hervorheben, dass der Preisträger in seinem Bereich dokumentarischer Naturfilm bereits jetzt auf einem professionellem Niveau produziert und diese Begabung mit einem zukunftsversprechenden Geschäftsmodell verbindet".

Der junge Filmemacher und Fotograf, der sich gleich nach dem Abitur in dieses berufliche Abenteuer gestürzt hat, vermag die Schönheit und einzigartige Tier- und Pflanzenwelt in all ihrer Vielfältigkeit und Fülle darzustellen.

Er liebt nicht nur die Natur, sondern möchte diese auch der Nachwelt erhalten. Seit fünf Jahren engagiert er sich aktiv im Naturschutz und ist seit einem Jahr Vorsitzender der internationalen Umweltschutzorganisation "Pangaea Project".

Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit wunderbarem Bild- und Tonmaterial wirbt er für den Erhalt der Naturschönheiten. Entdeckt hat er diese Liebe bei seinem Pangaea Project als er im Jahr 2009 mit dem Extremsportler, Abenteurer und Umweltschützer Mike Horn drei Monate auf dem Segelschiff rund um Neuseeland unterwegs war. Hier entwickelte er sich zu einem engagierten Umweltbotschafter, der auch sein Herz den Menschen in Not widmet.

So war er beispielsweise während der Ferien in Serbien mit dem Geberit-Projekt unterwegs, um dort zu helfen. Im Oktober und November war Simon Straekter erneut unterwegs. Im Behindertendorf in indischen Varanasi begleitet er bei der Kiran-Stiftung den Bau einer WC-Anlage filmisch. Zehn Jugendliche aus Deutschland, der Schweiz und Österreich haben im Dorf "Sitz-WCs" für die Körperbehinderten errichtet, erklärt Simon Straetker dieses Projekt.

Für die 300 Kinder eine enorme Hilfe. Als Mitbegründer von Fair-Film-Produktion – das Netzwerk wurde 2014 gegründet – hat sich Simon Straetker und seine Kollegen zur Aufgabe gemacht mindestens einen Film pro Jahr kostenlos für einen sozialen Zweck zu drehen.

Sein Weg führte ihn nach Nepal zu Women’s Foundation. Zusammen mit seinem Kollegen aus Berlin hat er ein Porträt über die Arbeit gedreht. "Den Frauen geht es dort schlecht, sie sind nur auf dem Papier gleichberechtigt, haben aber vor allem auch durch das Kastensystem kaum Rechte", erklärt der junge Löffinger. Sie seien Menschen dritter Klasse. Die Gewalt sei sehr groß nicht nur in den Familien, sondern auch in den Schulen.

Das Geld von den Auszeichnungen nutzt Simon Straetker, um sein Film-Equipement weiter zu verbessern. Mindestens 10 000 Euro kostet eine Minimal-Ausstattung. "Glücklicherweise werde ich von meinen Eltern unterstützt", freut sich der erfolgreiche Jungunternehmer.

Im Februar wird er in Freiburg bei Mundologia einen öffentlichen Workshop anbieten (6. Februar, 16 Uhr) und im März wird Simon Straetker im Bürgerhaus in Freiburg über seine Reisen vom Nordpol bis Südafrika, von Florida bis Nepal berichten.

Der 21-jährige Löffinger Simon Straetker hat sich als Filmemacher und Naturschützer schon einen Namen gemacht und zahlreiche Preise und Anerkennungen entgegen nehmen dürfen. Nach dem Besuch der Realschule Löffingen und dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium in Donaueschingen wagte er den Sprung als Filmemacher in die Selbstständigkeit. Rund 120 atemberaubende Videos, faszinierende Dokumentationen und fesselnde Kurzfilme, auch über die Schönheit des Hochschwarzwaldes, sind so entstanden.

Als leidenschaftlicher Umweltschützer und ein Mensch mit Herz gründete er 2012 das "Pangaea Project" Deutschland, ein ökologisches Jugendcamp in Deutschland, Serbien und Südafrika. Ebenfalls 2012 besuchte er den Jugendmedienworkshop im deutschen Bundestag und 2013 die Hubert Burda-Media- DLD-Konferenz. Sein erfolgreichster Film war das H 20- Hochschwarzwald-Filmprojekt, was ihm den Bürgerpreis des Deutschen Bund für Natur einbrachte und beim Jugendfilmpreis Baden-Württembergs mit der besten Kamera ausgezeichnet wurde.