Sie wird bei der Neugestaltung der Löffinger Innenstadt wohl nicht zur autofreien "Verweilzone" mutieren, sondern auch weiterhin befahrbar und mit Stellplätzen bestückt sein: Die Gasse zwischen Rathausplatz und Volksbank. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtentwicklung: Ingenieurbüro übernimmt die Innenstadt-Planungen / Gemeinderat stellt Weichen

Die Planungen für die Neugestaltung der Verkehrsflächen übernimmt das einheimische Ingenieurbüro Riede. Diese Entscheidung fällte der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung.

Löffingen. Das Planungsbüro habe beispielsweise bei der Platzgestaltung im Bereich Maienländer Tor/Café Fuß/Rathausvorplatz, eine optisch sehr ansprechende Lösung vorgeschlagen. Zudem erreiche die Materialwahl, bei der Platzgestaltung Granitplatten einzusetzen, eine gefahrlose Begehbarkeit. Das Votum des Gremiums fiel allerdings alles andere als einstimmig aus: Elf Stadträte stimmten für den Vorschlag der Stadtverwaltung, bei den künftigen Planungen auf Riede zurückzugreifen, sieben stimmten dagegen.

Wie Bürgermeister Tobias Link, Stadtbaumeister Thomas Rosenstiel und mehrere Stadträte betonten, steht mit der jetzt getroffenen Entscheidung lediglich fest, welches der drei Planungsbüros, die im Rennen waren, die weiteren Planungsschritte übernimmt, nicht jedoch die Details der Neugestaltung. In die weiteren Planungen sollen, bekräftigten Link und Rosenstiel, die Anlieger mit einbezogen werden. Diese Forderung hatten während der Diskussionsrunde im Gemeinderat mehrere Stadträte und mehrere anwesende Anwohner aufgestellt.

Drei Planungsbüros – neben Riede waren das Merz & Lange Landschaftsarchitekten sowie Weißhaupt Landschaftsarchitekten – hatten dem Gemeinderat Mitte September Basiskonzepte unterbreitet, auf deren Grundlage der Gemeinderat jetzt darüber befand, welches der Kandidaten mit den künftigen Planungen für die Gestaltung der Verkehrsflächen in der Löffinger Innenstadt betraut wird.

Während sich die Fraktionssprecher Manfred Furtwängler (CDU) und Werner Adrion (FDP/FW) sowie Marlene Hauser (CDU) bei der Diskussion im Vorfeld der Abstimmung ihre Präferenzen für das Ingenieurbüro Riede zum Ausdruck brachten, sprachen sich SPD-Fraktionssprecher Georg Mayer, Dieter Köpfler (SPD) und Bernd Behnke (CDU) für Weißhaupt Landschaftsarchitekten aus.

Weißhaupt bringe bei diesem speziellen Thema und Fachgebiet, führte Behnke an, mehr Erfahrung und Expertise mit als das Ingenieurbüro Riede.

Mehrere Aspekte hätten sich, was die künftigen Planungen für die Gestaltung der Innenstadt anbelange, zwischenzeitlich herauskristallisiert, hielt Bürgermeister Link fest. Die Parksituation – und damit die Zahl der Stellplätze – in der Innenstadt solle sich zumindest nicht verschlechtern wenn nicht gar optimiert werden.

Zudem werde die Zufahrt zwischen Rathaus und Volksbank auch weiterhin nicht autofrei bleiben. Ein weitere Vorgabe laute, dass die Innenstadt weitestgehend barrierefrei gestaltet werden soll. Die weiteren Planungen sollen unter Einbindung der Anlieger erfolgen.

Gestaltungsmaßnahmen, für die in der Vergangenheit keine Fördermittel geflossen sind, kämen für eine Förderung in Frage, sofern sie bis spätestens Mitte des Jahres 2019 realisiert worden sind, erklärte der Bürgermeister. Das hätten Rücksprachen mit dem Regierungspräsidium Freiburg ergeben. Zu berücksichtigen sei auch, dass die innerstädtische Neugestaltung schon aus finanziellen Gründen nur schrittweise erfolgen könne. Anlieger mahnten an, die Zeitpläne so anzulegen, dass der Rathausbereich nicht unmittelbar nach Abschluss der Rathaussanierung erneut für mehrere Monate für den Autoverkehr gesperrt werde. Andernfalls drohe dem dortigen Einzelhandel ein weiterer Rückgang der Kundenfrequenz.

Die Baumaßnahmen zur Neugestaltung der Verkehrsflächen in der Innenstadt können, je nach Größe, Umfang und Zuschnitt, schnell mit einem Zeitaufwand von mehreren Monaten verbunden sein, bestätigte Stadtbaumeister Thomas Rosenstiel auf Nachfrage. Mit Blick auf das Wann und Wo von Baumaßnahmen sei die Stadtverwaltung wegen gesetzlicher Vorgaben in ein recht enges Korsett gezwängt. "Wir können Baustellen nicht nach Belieben ausweisen, sondern müssen Aspekte wie eine komplikationsfreie Verkehrsführung berücksichtigen", so Rosenstiel. Die Außengestaltung beim Rathaus während der laufenden Sanierungsarbeiten anzugehen, sei denkbar.