Patrozinium: Ein Gästemagnet / Höchster Feiertag / Brühe trinken und in der Dorfmitte feiern

Von Gerold Bächle

Der 29. Juni, der Gedenktag Petrus und Paulus, zählt in Bachheim zu den höchsten Feiertagen im Jahresverlauf. Hier wird nicht nur das Patrozinium gefeiert, sondern auch das Nudelfest.

Bachheim. Wer es als Bachheimer einrichten kann, der nimmt an diesem Tag frei, um zuerst das Patrozinium zu feiern, dann die Nudelsuppe zu genießen und sich anschließend in der Dorfmitte zu vergnügen.

20 Kilo Pasta und nochmals so viel Fleisch

Früh morgens um 5.30 Uhr weckte gestern der Musikverein die Bürger mit seinen Klängen. Dies bedeutete für die Anwohner am Prozessionsweg flugs in die Kleidung zu springen, um den rund 400 Meter langen Blumenteppich zu legen und ihre Häuser zu schmücken.

Pünktlich zum Kirchgang stand die Feuerwehr mit den Fahnenträgern bereit, der Musikverein und der Kirchenchor hatten rund um den Altar Platz genommen und auch die Schüler der Grundschule mit Rektorin Susanne Marx und ihren Lehrern, sowie die örtlichen Vereine und Bürger waren zum Patrozinium gekommen. Dieses wurde von Vikar Sascha Doninger und Subregent Christoph Scherer zelebriert, traditionell im Freien. Die Kinder erhalten an diesem Tag schulfrei.

Die Männer trugen die Statue des heiligen Petrus zu den einzelnen Stationen der Sakramentsprozession, eine davon ist auch die Mariengrotte.

Anschließend ging es gemeinsam in die Drei-Schluchten-Halle. Hier wartete schon die traditionelle Nudelsuppe auf die Gäste. Deren Beliebtheit hat sich sogar bis über die Wutach nach Bonndorf verbreitet, von wo auch Gäste kamen. Im Angebot war nicht nur eine Nudelsuppe mit Fleisch, sondern auch eine vegetarische. "Ganz der heutigen Zeit angepasst", wie Bürgermeister Tobias Link würdigte, der sich die Suppe ebenso wie die 210 weiteren Gäste in der Halle schmecken ließ.

Der Ortschaftsrat hatte 20 Kilogramm Hinterwälder Fleisch vom Haslachhof geschnitten. Hobbykoch Hans Jörg Laufer hatte derweilen 60 Liter Fleischbrühe gekocht und darin 20 Kilo Nudeln. Der Kirchenchor, die Landfrauen unter der Vorsitzenden Carola Feser und der Ortschaftsrat waren im Nudelsuppeneinsatz. Tellerfertig wurde die Nudelsuppe serviert, doch schon bald hieß es "ausverkauft" und die Gäste mussten ihren Hunger mit Kaffee und Kuchen stillen.

Rund um den Petrusbrunnen wird gefeiert

Auch Ortsvorsteherin Petra Kramer und die Ortschaftsräte zeigten sich als geschickte Bedienungscrew. "Unter der Woche haben wir mehr Gäste als am Sonntag, zumal auch der Wettergott Petrus – wie könnte es auch anders sein – mitspielte", so die Ortsvorsteherin. "Wir erfahren eine jährliche Steigerung".

Nachmittags wurde das Nudelsuppenfest in die Dorfmitte verlegt. Rund um den Petrusbrunnen wurde gefeiert, hier versorgten auch die übrigen Bachheimer Vereine die vielen Gäste, nachdem Petra Kramer gekonnt den Fassanstich gemeistert hatte.