Das richtige Zähneputzen zeigte Prophylaxehelferin Andrea Knöpfle dem Nachwuchs im Kindergarten Löffingen. Das Puppenspiel mit der Hexe Klapperzahn vermittelt den kleinen Löffingern und ihren Eltern, auf was es bei der Zahngesundheit ankommt. Fotos: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

1985 wurde die regionale Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Stadtkreis Freiburg und Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

1985 wurde die regionale Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Stadtkreis Freiburg und Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (azg) gegründet. Schwerpunkt ist die Gruppenprophylaxe und Aufklärung. So forderte das Team der Zahngesundheit mindestens zweimaliges Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahncreme, einen zuckerfreien Vormittag und halbjährige Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt. Wichtig ist die altersgerechte Motivation mit Aufklärung. Nicht nur mit dem Puppenspiel wurde für die Mundhygiene geworben, jedes Kind bekam auch einen Beutel mit Zahnbürste, Zahnbecher, Informationsmaterial, Lineal, Bleistift und Apfel.

Von Silvia Bächle

Löffingen. Regelmäßiges Zähneputzen, eine zuckerfreie Zeit und Vorsorge könnte die Mundhygiene der Kinder wesentlich verbessern. Im Rahmen der Zahngesundheit besuchten Zahnärzte und Prophylaxe-Helferinnen Löffingen, um mit Hexe Klapperzahn zu informieren, zu sensibilisieren und zu appellieren.

Die Hexe Klapperzahn – von Walter Kilian von der Freiburger Puppenbühne in Szene gesetzt – hat eine große Leidenschaft für Süßigkeiten und Cola. Gleich mehrmals musste die Hexe mit Seppel, dem Kasper und der Großmutter auftreten, denn nicht nur alle Kinder der Grundschule und der Förderklasse, sondern auch der Nachwuchs des Kindergartens Maximus erlebten diese Geschichte hautnah mit.

Doch wie war das mit den vielen Süßigkeiten? "Das gibt Karies" – zumal wenn die Zähne nicht oder nicht richtig geputzt werden. Im Vorfeld hatten gleich fünf Helferinnen und drei Jugendzahnärzte von der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald die Kinder aufgeklärt. Im Kindergarten wurden nach dem gemeinsamen Mittagessen auch gemeinsam Zähne geputzt.

"Leider hat die Zahngesundheit nicht in jedem Elternhaus den notwendigen Stellenwert", erklärte Andrea Knöpfle, die für die Organisation in Löffingen verantwortlich war. Jedes Jahr gibt es zum Tag der Zahngesundheit eine Aktion im Landkreis oder in Freiburg. Es sind oft die Verführungen der Werbung, vielleicht auch Unwissen, zu wenig Zeit oder andere Faktoren, welche die Mundhygiene vermissen lassen, so die Experten. Der Blick in die Vesperboxen der Kinder sei erschreckend, und auch die gefüllte Trinkflasche enthalte zucker- und säurehaltige Modegetränke. Beim Elternkaffee mit Kindersnacks und Getränken gab es große Augen. Zucker- über zuckerhaltige Speisen reihten sich auf. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit Informationen wollte das AG-Team die Eltern und Kinder überzeugen. Nicht nur das Verhalten müsse sich ändern, sondern auch die Vorbildfunktion der Eltern sei wichtig.

Beim Zähneputzen sollte nicht nur eine Zahnbürste mit kleinem kompakten Bürstenkopf, sondern auch Zahncreme benutzt werden. Zu beachten sind die altersgerechten Cremes, die unterschiedlich viel Fluorid enthalten. Eine Uhr kann für die notwendigen zwei Minuten hilfreich sein. Geputzt wird nach der Reihenfolge Kaufläche-Außenfläche-Innenfläche (KAI). Bei Kleinkindern sollte man nachputzen.

"Schön wäre es, wenn die Eltern als Vorbild die Zähne mitputzen", appellieren die Frauen des Teams. Geputzt werden muss auf jeden Fall nach dem Frühstück und vor dem Zubettgehen, allerdings gibt es danach kein Betthupferl oder gesüßte Getränke. Ebenso wichtig wäre es, einen zuckerfreien Vormittag einzuführen. "Die Zähne benötigen zwei zuckerfreie Erholungsphasen", so der Appell, eine wäre nachts, die andere könnte vormittags sein. Schädlich ist vor allem der ständige Zucker, der zugeführt wird, wenn also Süßigkeiten, dann lieber nur einmal am Tag. Getrunken werden sollte nur Wasser oder ungesüßter Tee. Wenn Apfelschorle, dann selbst gemixt mit mindestens zwei Dritteln Wasser. Nicht zu vergessen ist die Vorsorge beim Zahnarzt, mindestens zwei Mal pro Jahr.