Viele möchten sich engagieren / Zusammenarbeit mit der Verwaltung wichtig

Löffingen (gb). Überwältigt zeigten sich Maria und Werner Wassmer, dass ihr Aufruf, einen Asyl-Helferkreis zu bilden, auf solch große Zustimmung stieß. Bürger aus Löffingen, Friedenweiler, selbst aus Ewattingen, waren gekommen, um Flüchtlingen und Asylbewerbern zu helfen.

Die beiden Hauptorganisatoren, das pensionierte Ehepaar Wassmer, stellte nicht nur die derzeitige Situation in Löffingen dar – in der Bittengasse sehr gut, in der Sonne gäbe es noch viel zu tun, sondern erklärte auch ganz klar "Nicht jeder Flüchtling ist ein Gut-Mensch". "Wir kennen ihre Vergangenheit nicht , wir müssen deren Schwächen akzeptieren, dürfen keinen Dank erwarten. Wir helfen, weil die Menschen in Not sind", sagte Maria Wassmer.

Viele Löffinger hätten noch Angst, dass die Situation werde wie vor 20 Jahren, als verfeindete Parteien aus dem ehemaligen Jugoslawien auf engstem Raum zusammenlebten und nur durch Polizeiaufgebot in Schach gehalten werden konnte.

Deshalb appellierten Wassmers an die Gemeinde, verschiedene Religionsgruppen möglichst auseinander zu halten. Außerdem wäre es mehr als sinnvoll psychologische Unterstützung zu erhalten.

Trotzdem bräuchten die Helfer viel Geduld und müssten auch erkennen, dass die Flüchtlinge einen eigenen Willen hätten. Da die meisten Flüchtlinge junge Männer oder junge Familien sind, wäre es schön, wenn auch Vereine und junge Helfer sich dem Asyl-Helferkreis anschließen könnten. Derzeit leben 24 Personen, davon drei Kinder, in der Stadt. Die Problematik der Sprache ist allgegenwärtig. Doch hier könnte der junge ägyptische Student Mohamed bei Bedarf einspringen. "Ich helfe sehr gerne", bot er spontan seine Hilfe an.

Für die Mitbetreuung im Kindergarten wird Laura Streit Maria Wassmer spontan unterstützen. Die Frage der ärztlichen Betreuung im Notfall konnte ebenfalls durch die anwesende Ärztin Regina Hasenfratz beantwortet werden.

Der Appell der Kirchen für Möbelspenden wurde in der Bevölkerung mehr als wohlwollend aufgenommen. "Wir haben derzeit genug Möbel und können einen Teil, dank der Unterstützung der Stadt vor allem durch H. Rosenstiel, auch im Trockenen lagern", berichtete Werner Wassmer.

Schön wäre es, wenn Handwerksbetriebe mit Materialspenden dazu beitragen, das ehemalige Gasthaus Sonne zu verschönern. In der Diskussion kristallisierte sich klar heraus, dass der Helferkreis "Hilfe zur Selbsthilfe" bieten möchte. Doch bis dahin wird es wohl noch dauern, zumal wohl noch weitere 40 Flüchtlinge nach Löffingen kommen werden.

"Es wäre sinnvoll wenn die Gemeinde uns da mit ins Boot nehmen würde, bevor die Flüchtlinge hier sind", lautete der Appell der Wassmers.

Beim nächsten Treffen – es soll regelmäßig alle zwei Wochen stattfinden – der zuständigen Sachbearbeiter für die Flüchtlingsbetreuung, Uwe Günther, zu Gast sein. Das nächste Treffen ist Freitag, 28. November, ab 19 Uhr im "Ochsen" in Löffingen.