Ehrungen beim Kirchenchor: Manfred Reuter (von links) mit Herbert Braun, Präses Meinrad Hermann, Irmgard Fehrenbacher, stellvertretender Vorsitzender Michael Haas, Doris Reuter, Klara Moosmann, Chorleiterin Ute Haas-Woelke, Daniela Pfundstein und Elisabeth Harter. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Seit dem neunten Lebensjahr der Musica sacra treu geblieben / Ehrungen beim Familienabend des Kirchenchors

Von Georg Borho

Lauterbach. Der katholische Kirchenchor lud zu seinem traditionellen Familienabend in das Gasthaus "Adler" Fohrenbühl ein.

Dem gemeinsam gesungenen "Gaudeamus hodie", unter der Leitung von Ute Haas-Woelke, kam insofern besondere Bedeutung zu, als hochkarätige Ehrungen den Programmablauf bestimmten.

Vorsitzender Manfred Reuter begrüßte hierzu Präses Pfarrvikar Meinrad Hermann von der Seelsorgeeinheit Schramberg-Lauterbach. In seiner Lobrede skizzierte Reuter die musikalische Vita der Jubilare in kurzen Zügen. Die Sängerin Elisabeth Harter wechselte vor geraumer Zeit von der Alt-Stimme in das Stimmenregister der Tenöre und fungierte vier Jahre lang als Schriftführerin. Ihre zehnjährige Treue wurde mit einer Urkunde des Cäcilienverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart gewürdigt.

Eine Urkunde für 15-jährige Treue verdiente sich Herbert Braun. Der gefragte Sänger fungiert seit 2007 im Ausschuss. Die Sängerin Daniela Pfundstein sang zunächst 16 Jahre im Kirchenchor Mariazell, bevor sie vor neun Jahren zum Lauterbacher Chor wechselte. "Wenn es etwas zu besprechen gibt, sprüht sie vor tollen Ideen", stellte Reuter fest und würdigte ihre 25-jährige Treue ebenfalls mit einer Urkunde und heftete ihr eine Anstecknadel ans Revers.

Nach fünf Jahren im Kirchenchor Sulzbach, trat die "treue und kräftige Sängerin" Irmgard Fehrenbacher 1989 dem Lauterbacher Chor bei. Ihre 30-jährige Treue wurde ebenfalls mit einer Urkunde gewürdigt.

Klara Moosmann und Doris Reuter krönten die Ehrungen auf eindrucksvolle Weise. Beide traten bereits 1954 dem Kirchenchor bei. Klara Moosmann war seinerzeit gerade mal neun Jahre alt. Wie Reuter errechnete, haben beide Sängerinnen in den seitherigen 60 Jahren insgesamt 200 Tage lang gesungen. Darüber hinaus machen sich Doris Reuter seit 1974 und Klara Moosmann seit 1975 ununterbrochen auch noch im Ausschuss verdient. Treue zu halten sei heutzutage nicht mehr selbstverständlich, sagte Präses Meinrad Hermann. Er wolle nicht nachrechnen, wie viel Stunden bei Proben und öffentlichen Auftritten schon aufgewendet wurden. Hermann überreichte den beiden Sängerinnen den Ehrenbrief des Cäcilienverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart und den Ehrenbrief des Bischofs Gebhard Fürst.

In einem unterhaltsamen Rahmenprogramm berichtete Felicitas Klaussner von einem neuen Chormitglied, das vergeblich um einen Stammplatz kämpfte und des Weiteren von einem Brief eines Strohwitwers an seine Frau. Senior Oskar Haberstroh rief mit der 1948 aufgeführten Operette Winzerliesel "eines der größten Ereignisse in Lauterbach" in Erinnerung. Angelika Sprenger listete in ihrem Vortag über einen Aufenthalt auf einem Kreuzfahrtschiff gegenüber einem Altersheim elf gravierende Vorteile auf.

Der als Büttel verkleidete Michael Haas ließ es sich nicht nehmen, wegen eines anberaumten Kreisel-Fahrunterrichts jede Menge Strafzettel auszuhändigen. Mit dem Lied "Singen ist Leben, singen ist Freude" hätte der Familienabend nicht schöner besungen werden können.