Das Filmteam vor idyllischer Schwarzwaldkulisse, von links: Bernhard Schütz, Vera Teltz, Lucas Schmidt, Ingo Haeb, Leon Köhler, Dieter Krauß, Oliver Zeller, Peter Rommel, Peter Franke und Marc Zwinz. Foto: privat

Peter Rommel mit aufwändigem Film-Projekt in Lauterbach: "Liefersberghof 7" im Mittelpunkt.

Lauterbach - Was "Sohnemänner" so alles bewegen können, lässt sich auch an einer aufwändigen Filmproduktion abschätzen.

Die Produktionsfirma Home Run Pictures GmbH Peter Rommel, Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel und gefördert durch die MFG Filmförderung Baden-Württemberg wählte für seine neueste Kinoproduktion den Titel "Sohnemänner".

Ein Familiendrama, das die Geschichte einer schwierigen Vater-Sohn-Beziehung zum Inhalt hat. Der ehemalige Türsteher auf dem Kiez in St. Pauli Edgar (65) lässt seine Mutter Hilde (88) in ein Altersheim bringen. Als er sie besuchen will, ist sie nicht mehr aufzufinden. Sohn Uwe (38) hat sie aus dem, nach seinem Empfinden, unwürdigen Heim "gerettet" und in den Schwarzwald entführt. Vater und Sohn trennt nicht nur deshalb eine "offene Rechnung".

Allein wegen den Aufnahmen im Schwarzwald suchte das Aufnahmeteam über neun Monate lang nach geeigneten Motiven. Dabei wurden zwischen 30 und 40 typische Schwarzwaldhöfe inspiziert. Die Tennenbronnerin Maria Fleig machte schließlich auf den "Liefersberghof 7" in der Nähe des Wolfacher "Moosenmättle" aufmerksam. Dieser sollte sich sodann auch als einer der Hauptdrehorte herausstellen.

Der Leiterin der Lauterbacher Tourist-Information, Dagmar Ruf, blieb es vorbehalten, für die komplette Aufnahme-Crew nicht nur Quartier, sondern auch geeignete Räumlichkeiten für ein Produktionsbüro zu finden. Für den beschaulichen Luftkurort eine Herausforderung, die bravourös gemeistert werden konnte.

Die Produktionsfirma fand im Parterre des Lauterbacher Rathauses geradezu ideale Bedingungen vor. Außer dem Büro konnte auch ein separater Schneideraum eingerichtet werden. Wie Produzent Peter Rommel gegenüber dieser Zeitung betonte, zeichnen sich seine Produktionen unter anderem durch größtmögliche Authentizität aus. So sei es für ihn selbstverständlich gewesen, beispielsweise Statisten und Requisiten aus der nahen Umgebung des Drehorts zu wählen.

So kommen zehn Bürger Lauterbachs zu unverhofften Filmehren, so unter anderem auch auf dem Minigolfplatz in Tennenbronn. Die Dreharbeiten waren bereits im Gange, als der "Liefersberghof 7" hierfür noch speziell herausgeputzt wurde. Die Restaurierung erfolgte nach Absprache mit den Verantwortlichen der Filmproduktion. Über die Restaurierung selbst wurde ebenfalls ein kleiner Film gedreht, in dem auch der Musikverein "Harmonie" Sulzbach einen Auftritt hatte.

Peter Rommel gilt als einer der bedeutendsten deutschen Filmproduzenten. Er macht keinen Hehl daraus, dass auf Grund der hervorragenden Kooperation mit der Gemeindeverwaltung Lauterbach, insbesondere mit der Tourist-Information und der Gastfreundschaft, kurzum durch die Unterstützung in allen Bereichen, das Filmprojekt bisher gut verlaufen und gelungen sei. Immerhin sei der Etat dieses Projekts auf 900 000 Euro angesetzt. "Wir fühlen uns hier wie daheim und es wird uns schwerfallen, den Ort wieder verlassen zu müssen", so Rommel. Der Film werde im Frühjahr nächstes Jahres fertig und im Frühsommer dürfe sich das Lauterbacher Publikum auf eine spezielle Vorführung freuen, für die noch geeignete Lokalitäten gesucht würden, sagte Rommel.

Am 4. September werden in Lauterbach die Zelte wieder abgebrochen und die Crew zieht für die nächsten Aufnahmen nach Bad Wildbad weiter. Außer Produzent Peter Rommel wird das Projekt noch von weiteren hochkarätigen Persönlichkeiten der Filmbranche mitgetragen.

Als Drehbuchautor und Regisseur zeichnet Ingo Haeb verantwortlich. Cutterin Monika Schindler, die bisher über 90 Filme vollendete, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. In den Hauptrollen sind unter anderem Peter Franke, Marc Zwinz und Renate Delfs zu sehen.