Vorsitzender Hardy Faisst (von links) mit den anwesenden Geehrten Hermann Fehrenbacher, Peter Goß, Friedrich Glück, Werner Raddatz, Kurt Haas und Helmut Broghammer. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwindendes Interesse am Kranken- und Sterbegeldunterstützungsverein

Von Georg Borho

Lauterbach. Der 180 Mitglieder zählende Kranken- und Sterbegeldunterstützungsverein hatte zur 146. Hauptversammlung in das Gasthaus Wilhelmshöhe eingeladen. Allerdings war der Vorsitzende Hardy Faisst mit dem Besuch alles andere als zufrieden.

Schriftführer und Vereinspoet Arnulf Brucker brachte es beim Verlesen seines Protokollberichts auf den Punkt: "Für eine Hauptversammlung karg, der schwache Besuch stört arg – aber wenn die Mitgliederzahl sinkt, ein neuer Rekord halt selten winkt."

Finanziell steht der Verein hingegen auf gesunden Beinen. Wie Kassierer Markus Mendel berichtete, konnten die gezahlten Leistungen für Kranken- und Sterbegeld durch die Einnahmen allerdings nicht kompensiert werden. 19 Krankmeldungen erforderten exakt 1387 Tage Krankengeld. Mendel verdiente sich nicht nur Lob des Revisors Siegfried Moosmann, sondern darüber hinaus auch vom Bundesaufsichtsamt.

Der Vorsitzende Hardy Faisst stellte in seinem Resümee fest, die 145 Jahre Vereinsgeschichte könne man riechen und berief sich hierbei auf Dokumente. Der Kranken- und Sterbegeldunterstützungsverein sei immer noch ein wichtiger Verein, obwohl seine Bedeutung schwinde. Er sprach von einer wichtigen Sache, deren Wertigkeit nicht adäquat geschätzt werde. "Die Mitgliederzahl sinkt und die Leistungen steigen", sagte Faisst. Es seien 230 neue Mitglieder erforderlich, um die Leistungen kompensieren zu können. Faisst teilte des Weiteren mit, säumige Zahler erhielten nochmals eine letzte Mahnung erhalten.

Der Ehrenvorsitzende Hans Schondelmaier stellte verschmitzt fest: "Es gab nicht viel zu arbeiten – und dies wurde bestens erledigt." Alle Amtsinhaber wurden en bloc per Akklamation für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt. Dies sind Vorsitzender Hardy Faisst, Kassierer Markus Mendel, Schriftführer Arnulf Brucker und die Ausschussmitglieder Anton Brucker, Werner Mendel und Manfred Moosmann.

Die Ehrungen von 14 langjährigen Mitgliedern bildeten den Schwerpunkt der Versammlung. Hierbei rief Faisst die jeweiligen Eintrittsjahre in Erinnerung. Peter Armbruster, Friedrich Glück, Arno Herrmann, Werner Raddatz, Knut Steidinger und Walter Lauble können auf 25 Jahre, Peter Schondelmaier auf 40 Jahre, Helmut Broghammer, Peter Goß und Kurt Haas auf 50 Jahre sowie Hermann Fehrenbacher, Franz Moosmann, Willy Faßnacht und Walter Broghammer sogar auf 60 Jahre Vereinstreue zurückblicken. Die Jubilare hatten sich eine Urkunde und ein Präsent verdient.