Gerhard Ruoff brilliert als der vom Leben gebeutelten Ingo Sassmann. Foto: Theaterwerkstatt Foto: Schwarzwälder-Bote

Theaterwerkstatt: "Heute weder Hamlet" in Lauterbach / Erstes Gastspiel

Lauterbach. Nach einigen sehr erfolgreichen Aufführungen gastiert die Theaterwerkstatt Schramberg morgen, Freitag, erstmals in der Galerie Wilhelm Kimmich. Beginn des Einpersonenstücks ist um 20 Uhr.

"Heute weder Hamlet" mit Gerhard Ruoff wurde von Gabriele und Harald Frommer in Szene gesetzt. Die Gesamtorganisation liegt in den Händen von Klaus Andreae. Der Autor Rainer Lewandowski spricht von "einem Stück Theater".

Ende einer Karriere

Zum Inhalt: Ingo Sassmann, Schauspieler, unter anderem mehrfacher "Hamlet"-Darsteller, fristet sein Leben seit einem Karriereknick als Vorhangzieher am Theater in Bruchsal. So ist er immer noch mit dabei, wenigstens von der Seite. An diesem Abend nutzt er seine vielleicht letzte Chance: Die Vorstellung "Hamlet – Prinz von Dänemark" von William Shakespeare wird abgesagt. Beinbruch. Als Sassmann das Theater leer wähnt, betritt er die Bühne und entdeckt das Publikum, sein Publikum.

Erst zögernd, dann immer offener und offensiver erzählt er seine Ansichten vom Leben zwischen den Kulissen, von Durchbruch und Einbruch, von Sein und Schein. Und das Wichtigste am Theater, so seine Erkenntnis, ist der Vorhang:

Es gibt tausend Arten, den Vorhang zu öffnen. Erinnerungen kommen auf an seine anfangs steile Karriere, an Rebecca, seine Frau, an Episoden seiner Theaterlaufbahn, aber auch an sein Dasein als Vorhangzieher, an "Hamlet", dessen Titelrolle er mehrfach gespielt hat und an das Bilsenkraut, das Hamlets Vater tötete. Und je tiefer er sich erinnert, desto mehr Verborgenes kommt aus ihm heraus, sein Karriereknick, heiter zwar, aber für ihn mit tragischen Folgen, sein Glück und Unglück mit Rebecca, den Unfall und Freitod in der Badewanne, eine Tragödie, die in Shakespeares Figur Ophelia vorgeformt ist. Und dann, am Ende, macht Sassmann die Probe aufs Exempel: Er trinkt den Saft vom Bilsenkraut...

 Karten gibt es zum Preis von acht Euro im Vorverkauf im Bürgerbüro oder an der Abendkasse.