Simon Kaupp (links) und Stefan Neff beherrschen ihr Metier mit dem Pistenbully aus dem Effeff. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Wintersport: Zusammenarbeit zwischen Hornberg und Lauterbach gipfelt auf dem Fohrenbühl

Wenn es über Nacht geschneit hat, ist Stefan Neff vom Lauterbacher Bauhof morgens um 5 Uhr zur Stelle. Mit seinem Pistenbully spurt er auf dem Fohrenbühl die Loipe.

Fohrenbühl. Ist Stefan Neff einmal verhindert, springt Bauhof-Kollege Simon Kaupp ein. Bei Bedarf muss auch mehrmals täglich gespurt werden. Die Einsätze sind von besonderer Affinität.

Auf dem Fohrenbühl verläuft nicht nur die ehemalige Grenze zwischen Baden und Württemberg, mannshohe Grenzsteine geben heute noch beredte Zeugnisse ab, sondern auch die Kreisgrenze zwischen dem Ortenaukreis und dem Landkreis Rottweil und von daher auch zwischen den beiden Kommunen Hornberg und Lauterbach.

Die Loipen, die mit dem Lauterbacher Pistenbully gespurt werden, befinden sich auf Hornberg-Reichenbacher Gemarkung. Besser lässt sich interkommunale Zusammenarbeit nicht verwirklichen. Die Leiterin der Hornberger Tourist-Info, Beate Brohammer legt allerdings Wert auf die Feststellung: "Hornberg zahlt Lauterbach dafür auch fürstlich". Der Lauterbacher Pistenbully ist schon etwas in die Jahre gekommen und meistert die ihm gestellten Aufgaben noch zur vollen Zufriedenheit, auch wenn’s mal etwas bergauf geht.

Dass ausgerechnet die Gemeinde Lauterbach, mit finanziellen Mitteln eher bescheiden ausgestattet, über eine Pistenwalze verfügt, hat seinen Grund. Als sich in den 70er-Jahren am Skilift vom Mooswaldkapf hinab in das Sulzbachtal noch regelmäßig slalomfahrende Enthusiasten tummelten und wetteiferten, musste der Hang regelmäßig und walzengerecht präpariert werden. Doch dies ist längst Vergangenheit und geblieben ist nur noch ein Schopf, der zur Unterbringung des Pistenbullys dient. Die Loipen, die bereits im späten Herbst ausgesteckt werden, könnten nicht gespurt werden, würden sich die kooperativen Landwirte dagegen stemmen. Wie die Leiterin der Lauterbacher Tourist-Info, Dagmar Fischer bemerkt, erfolgt die Bereitstellung in der Regel lediglich gegen ein Essen à la carte.

Loipe 1 beginnt gegenüber dem Landgasthof "Schwanen". Auf der rund 7,5 Kilometer langen Strecke, mit kurzen Abfahrten und leichten Anstiegen, sind lediglich etwa 30 Höhenmeter zu bewältigen. Loipe 2 beginnt nördlich der Landstraße L 108 beim Parkplatz, hinter den Gasthäusern "Schwanen" und "Adler", zwischen den Straßen nach Kirnbach und hoch zum Gedächtnishaus.

Die rund acht Kilometer lange Strecke führt zunächst am "Landhaus Lauble" vorbei und auf rund 30 Höhenmetern wechseln sich leichte Abfahrten und kurze Anstiege ebenfalls ab.

Alfred Siegesmund aus Zell am Harmersbach und Bruno Treier aus Ohlsbach, beide regelmäßig auf dem Fohrenbühl in der Loipe, kommen ins Schwärmen: "Sehr gute Spur, auch landschaftlich einzigartig, gut gepflegt, dazu günstige Anfahrt und sehr gute Einkehr- und Parkmöglichkeiten".